BIM
Synonyme: Bcl-2-like protein 11, Bcl2-L-11
Definition
BIM, kurz für Bcl2-interacting mediator of cell death, ist ein proapoptotisches Mitglied der Bcl-2-Familie und spielt eine Rolle bei der Induktion des programmierten Zelltods (Apoptose) und der Anoikis.
Genetik
BIM wird vom Gen BCL2L11 auf Chromosom 2 an Genlokus 2q13 kodiert. Es gibt mindestens 18 verschiedene Varianten des BIM-Proteins, die durch alternatives Spleißen entstehen. Die drei wichtigsten Varianten sind BIM-EL (extra long), BIM-L (long) und BIM-S (small).
Die Expression des BCL2L11-Gens kann durch den Nervenwachstumsfaktor (NGF) sowie durch den Forkhead-Transkriptionsfaktor FKHR-L1 induziert werden. Obwohl BIM in einer Reihe von Geweben exprimiert wird, zum Beispiel im Gehirn, im Herz, in den Nieren und in der Lunge, ist die Expression in Zellen mit hämatopoetischem Ursprung am stärksten.
Biochemie
BIM ist ein BH3-only-Protein und alle wichtigen BIM-Isoformen enthalten eine BH3-Domäne, die eine amphipathische alpha-Helix formt. Über diese Domäne kann BIM mit einer Reihe von antiapoptotischen Mitgliedern der Bcl-2-Familie interagieren, darunter beispielsweise MCL-1, Bcl-XL und Bcl-2.
Darüber hinaus besitzen einige Isoformen des Proteins, unter anderem BIM-EL und BIM-L, eine Dynein-Bindungsdomäne (DBD).
Funktion
BIM ist an der Regulation des intrinsischen programmierten Zelltods beteiligt, indem es zum einen antiapoptotische Proteine hemmt und zum anderen direkt mit den proapoptotischen Proteinen BAX und BAK interagieren kann. Diese akkumulieren und führen zu einer mitochondrialen Dysfunktion mit Freisetzung u.a. von Cytochrom C. Letztlich lösen diese Prozesse eine Aktivierung von Caspasen aus, die zur Apoptose führt.
Klinische Relevanz
Mutationen im Gen BCL2L11 sind unter anderem mit dem autoimmunen lymphoproliferativen Syndrom assoziiert.
Quellen
- Ronit Vogt Sionov et al. Regulation of Bim in Health and Disease. Oncotarget. 2015; 6:23058-23134.
- Genecards. BCL2L11 Gene; abgerufen am 23.05.2022
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