Aschoff-Knoten
Synonyme: Aschoff-Geipel-Knötchen, Aschoff-Talajew-Knoten
Definition
Ein Aschoff-Knoten ist ein im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung entstehendes Granulom. Es tritt insbesondere bei einem akuten rheumatischen Fieberschub auf und befällt das Herz.
Geschichte
Diese Form der benignen Raumforderung wurde im Jahr 1904 von den deutschen Pathologen Ludwig Aschoff und Paul Rudolf Geipel entdeckt. Letzterer machte die Entdeckung allerdings zeitlich nach Aschoff. Da dennoch beide als Entdecker dieses Granuloms gelten, existiert das o.g. Synonym Aschoff-Geipel-Knötchen.
Entstehung
Vor einem akuten rheumatischen Fieberschub kommt es in den meisten Fällen zu einer bakteriellen Infektion mit β-hämolysierenden Streptokokken, genauer gesagt mit dem Bakterienstamm Streptococcus pyogenes. Dieser gehört zur Lancefield-Gruppe A. Dabei weist das zur Kapsel der Krankheitserreger gehörende M-Protein Antigeneigenschaften auf.
Folge ist somit eine Immunreaktion mit Bildung von Antikörpern gegen das benannte Polypeptid M. Die vom menschlichen Immunsystem gebildeten Antikörper verfügen über eine Kreuzantigenität gegen Tropomyosin und das Myosin des Sarkolemms, sowie weiterhin gegen Hyaluronsäure und gegen Proteoglykane des Bindegewebes. Folge ist die Bildung der Aschoff-Knoten.
Vorkommen
Ausschließlich im Interstitium des Myokards.
Therapie
Die Knötchen verheilen, lassen aber leichte Narben zurück.
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