Interstitium
von lateinisch: inter - zwischen; sistere - stellen, hinstellen
Synonyme: Stroma, Zwischenraum, Zwischengewebe
Englisch: stroma, interstitium, interstice
Definition
Als Interstitium bezeichnet man im weitesten Sinn den Zwischenraum zwischen Geweben oder Zellen, den interstitiellen Raum. Der Begriff wird aber meist benutzt, um das faserarme, aber zell- und blutgefäßreiche Bindegewebe eines Organs zu benennen, das interstitielle Bindegewebe - in diesem Fall spricht man auch vom Stroma.
Histologie
Das interstitielle Bindegewebe ist ein schwammartiger Zell- und Faserverband, in dem die Versorgungsbahnen (Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven) eines Organs verlaufen. Das Interstitium ist - im Gegensatz zum Parenchym - nicht an den organspezifischen Funktion beteiligt. Es sorgt für ein Stützgerüst aus komplexen Faserzügen, die Extrazellulärmatrix. Sie besteht u.a. aus Kollagen, Elastin und Retikulin.
Dieses Stützgerüst ist die Basis der Histoarchitektur eines Organs und bestimmt dessen segmentale Gliederung in Lappen (Lobi) und Läppchen (Lobuli). Darüber hinaus stabilisiert es die Organe gegenüber mechanischen Belastungen wie Dehnung, Scherung oder Kompression.
Die Zwischenräume des interstitiellen Bindegewebes werden von der Grundsubstanz ausgefüllt, die wiederum zum größten Teil aus eiweißreicher Flüssigkeit, der interstitiellen Flüssigkeit, besteht.