Aortopulmonales Fenster
Englisch: aortopulmonary window, aortopulmonary space, aortopulmonary angle
Definition
Der Begriff des aortopulmonalen Fensters findet unterschiedliche Verwendung in der klinischen Fachsprache:
- Radiologie: Region im Mediastinum zwischen Aortenbogen und Truncus pulmonalis
- Kardiologie: synonyme Bezeichnung für den aortopulmonalen Septumdefekt
Radiologie
Begrenzungen
Das aortopulmonale Fenster weist folgende Begrenzungen auf:
- superior: inferiore Wand des Aortenbogens
- inferior: superiore Wand der linken Pulmonalarterie
- anterior: posteriore Wand der Aorta ascendens
- posterior: anteriore Wand der Aorta descendens
- medial (von anterior nach posterior): Trachea, seitliche Wand des linken Hauptbronchus
- lateral: mediastinale Pleura parietalis der linken Lunge
Inhalt
Das aortopulmonale Fenster wird von verschiedenen anatomischen Strukturen durchquert:
- linker Nervus phrenicus
- linker Nervus vagus
- linker Nervus laryngeus recurrens
- linke Bronchialarterien
- Lymphknoten
- mediastinales Fettgewebe
Das Ligamentum arteriosum teilt das aortopulmonale Fenster in einen medialen und einen lateralen Teil.
Röntgen-Thorax
Im Röntgen-Thorax hat das aortopulmonale Fenster in der a.p.-Projektion einen konkaven seitlichen Rand. Teilweise kann der Rand auch gerade verlaufen, sofern unverändert gegenüber der Voruntersuchung. Ein neu aufgetretener gerader sowie ein konvexer seitlicher Rand sprechen für:
- mediastinale Lymphadenopathie (Lymphknotenstation 5)
- übermäßiges mediastinales Fettgewebe
- Aneurysma der Aorta oder der Bronchialarterien
- Malignom
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