Abkürzung: APP
Synonym: Amyloid-Vorläuferprotein
Das Amyloid-Precursor-Protein, kurz APP, ist ein integrales Membranprotein, das u.a. als Ausgangssubstanz für die Biosynthese von Beta-Amyloid (Aß) fungiert. Wissenschaftler vermuten noch eine Reihe weiterer Funktionen dieses Polypeptides, es gibt aber diesbezüglich noch keine gefestigten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass APP am Aufbau von Synapsen beteiligt ist. Es kommt bei allen Wirbeltieren vor.
Im menschlichen Erbgut findet sich das für APP codierende Gen auf Chromosom 21. Durch die Entstehung von Beta-Amyloid aus dem APP erklärt sich die Tatsache, dass überdurchschnittlich viele Menschen mit Trisomie 21 unter einer Demenz leiden. Das Gen besteht aus 18 Exons und hat einen Unfang von rund 290 kb.
Mutationen in kritischen Regionen des APP-Gens können die Anfälligkeit für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit deutlich erhöhen, da sie sie Produktion von Aß erhöhen. Die A673T-Mutation von APP schützt hingegen vor Alzheimer, das sie zu einer um bis zu 40% reduzierten Bildung von Aß führt.
Das APP hat eine Länge von 753 Aminosäuren und verfügt über insgesamt 10 Strukturisomere, deren Länge zwischen 639 und 770 Aminosäuren liegt. Es besitzt einen großen extrazellulären Anteil, der sich aus zwei Ektodomänen E1 und E2 zusammmensetzt, die durch eine saure Domäne (AcD) verbunden sind. E1 enthält zwei Subdomänen, eine Wachstumsfaktor-ähnliche Domäne (GFLD) und eine Kupfer-bindende Domäne (CuBD).
Die Prozessierung des APP kann über zwei Stoffwechselwege stattfinden:
Intrazellulär entstehen bei beiden Stoffwechselwegen sogenannte APP intracellular domains (AICD), die in den Zellkern wandern und die Genexpression modulieren.
Als Grundsubstanz von Beta-Amyloid besitzt das APP eine gewisse Bedeutung bei der Entstehung von Morbus Alzheimer.
Tags: Beta-Amyloid, Gehirn, Morbus Alzheimer
Fachgebiete: Biochemie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. März 2019 um 19:05 Uhr bearbeitet.
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