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Alopecia X (Hund)

Synonyme: Pseudo-Cushing, Wachstumshormon-Mangel-Dermatose, adrenales Hyperplasie-Syndrom
Englisch: hair cycle arrest, alopecia x

1. Definition

Als Alopecia X bezeichnet man eine Haarzyklusstörung beim Hund, die durch eine bilaterale und symmetrische Alopezie charakterisiert ist.

2. Ätiologie

Die genaue Ursache ist derzeit (2021) nicht bekannt. Es wird ein Zusammenspiel aus genetischer Prädisposition und komplexer Interaktion von Hormonen, Botenstoffen und Wachstumsfaktoren an den Haarfollikeln vermutet.

3. Vorkommen

Die Erkrankung tritt insbesondere bei Pommeranier, Chow-Chow, Spitz, Alaskan Malamute oder beim Sibirischem Husky gehäuft auf. Es ist keine spezifische Geschlechts- oder Altersverteilung auffällig.

4. Klinik

Zu Beginn der Erkrankung kommt es meist zum Verlust des Oberfells. Das Haarkleid sieht stumpf aus und verfilzt leicht. Im späteren Verlauf entwickelt sich eine Alopezie, die insbesondere ventral am Hals, auf Brustgeschirrauflagen und an den kaudalen Oberschenkeln auftritt. Meist handelt es sich um einen bilateral-symmetrischen Haarverlust. Das Muster der Alopezie ist dem eines Hyperadrenokortizismus sehr ähnlich, jedoch treten im Gegensatz dazu keine systemischen Symptome auf.

Es kann auch zu einer Generalisierung der Alopezie und Hyperpigmentierung der Haut kommen. Juckreiz tritt in der Regel nicht auf. Typischerweise kommt es auch zum Nachwachsen von Haarinseln an ehemaligen traumatischen Stellen (z.B. durch Biopsieentnahme).

5. Diagnostik

Bei der Diagnosefindung handelt es sich in der Regel um eine Ausschlussdiagnostik. Differentialdiagnosen wie Hyperadrenokortizismus, Hypothyreose oder Hyperöstrogenismus müssen ausgeschlossen werden.

Mithilfe einer Biopsie kann die Diagnose einer Haarzyklusstörung gestützt und eine entzündliche Hauterkrankung ausgeschlossen werden. Die Biopsie ist jedoch nicht diagnostisch.

6. Therapie

Da es sich um ein rein ästhetisches Problem handelt, ist in der Regel keine Therapie notwendig. Medikamentelle Behandlungen können zu Nebenwirkungen führen, daher muss eine etwaige Therapie genau mit dem Besitzer diskutiert werden.

Nach Kastration intakter Tiere erfolgt häufig über Jahre ein Nachwachsen der Haare. Auch Melatonin und Methyltestosteron wurden erfolgreich eingesetzt.

7. Quellen

  • Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
  • Northeast Veterinary Dermatology Specialist. Alopecia X in Dogs (Hair Cycle Arrest) (Zugriff: 18.03.2021)
Stichworte: Alopezie, Haare, Haut, Hund

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21.03.2024, 08:56
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