(Weitergeleitet von Ausschlussdiagnostik)
Synonym: Diagnosis per exclusionem
Englisch: diagnosis of exclusion
Eine Ausschlussdiagnose ist eine Diagnose, die nicht direkt durch zielgerichtete Untersuchungen gestellt wird, sondern indirekt durch konsequentes Ausschließen anderer Krankheitsursachen. Sie stellt quasi eine negative Schnittmenge aller möglichen Diagnosen dar.
Eine Ausschlussdiagnose wird in der Regel erst gestellt, wenn der Patient die gesamte Palette zur Verfügung stehender diagnostischer Maßnahmen durchlaufen hat, ohne dass eine genaue Krankheitsursache identifiziert werden konnte. Meist handelt es sich dabei um so genannte funktionelle Störungen.
Ein unerwünschter Effekt von Ausschlussdiagnostik kann die iatrogene Fixierung sein. Während der Arzt sämtliche diagnostischen Möglichkeiten ausschöpft, um sicher zu gehen, dass nicht doch eine wesentliche, organische Störung vorliegt, nährt dies im Patienten die Überzeugung, ernstlich krank zu sein, da ja sonst nicht soviel Aufwand betrieben würde.
Tags: Diagnose, Untersuchung
Fachgebiete: Psychosomatik, Terminologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. März 2014 um 12:10 Uhr bearbeitet.
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