Akute Rechtsherzinsuffizienz
Synonym: akutes Rechtsherzversagen
Definition
Unter einer akuten Rechtsherzinsuffizienz versteht man eine plötzliche Verschlechterung bzw. einen Ausfall der rechtsventrikulären Pumpfunktion. Es handelt sich dabei um ein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild.
Anatomie
Die anatomische Grundlage bilden die Strukturen des rechten Herzens und der Lungenarterien, also Bestandteile des Niederdrucksystems.
Epidemiologie
Die akute Rechtsherzinsuffizienz ist eine relativ häufige Störung. Sie erreicht aber nicht die Fallzahlen anderer kardiopulmonaler Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt).
Ursachen
Die häufigste Ursache für ein akutes Rechtsherzversagen ist eine akut auftretende pulmonale Hypertonie, zum Beispiel als Folge einer Lungenembolie oder eines ARDS. Ein weiterer wichtiger Auslöser sind Stenosen der rechten Koronararterie, die eine Ischämie des rechten Ventrikels aufgrund mangelnder Koronarperfusion auslösen.
Selten kommt es durch Luft im rechten Ventrikel zu einem akuten Pumpversagen, z.B. nach kardiochirurgischen Eingriffen.
Pathophysiologie
Durch die akut auftretende pulmonale Hypertonie kommt es zu einer Erhöhung der Nachlast. Aufgrund der anatomischen Konstruktion des rechten Ventrikels kann dieser eine akute Erhöhung der Nachlast nur in gewissen Grenzen kompensieren. Es ist nur eine Druckerhöhung auf ca. 40 mmHg möglich. Erhöht sich die Nachlast weiter, kommt es nachfolgend zur Reduktion des Schlagvolumens.
Klinik
Die Patienten mit akuter Rechtsherzbelastung befinden sich in der Regel in einem kardiogenen Schock mit seinen typischen Symptomen. Als Prodromalsymptome können Dyspnoe und Thoraxschmerzen auftreten.
Therapie
Im Vordergrund der Therapie steht die Behandlung des kardiogenen Schocks. Die Patienten müssen intensivmedizinisch betreut werden. Liegt eine Lungenembolie vor, sollte eine operative Embolektomie oder Lysetherapie erfolgen. Eine Antikoagulation schließt sich an.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch muss an verschiedene andere Erkrankungen gedacht werden. Hierzu gehören Herzrhythmusstörungen oder globale Herzinsuffizienzen mit akuter Dekompensation. Des weiteren kann die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) bei Kollagenosen, Lebererkrankungen, Hepatitis und HIV zu einer akuten Rechtsherzbelastung führen.
Prognose
Die Prognose ist um so besser, je schneller der Patient behandelt und die Ursache verifiziert wird. Vor allem muss das Rechtsherzversagen als solches erkannt werden. Geht die ursächliche Lungenembolie mit einem kardiogenen Schock oder einer Hypotonie einher, ist die Prognose deutlich schlechter. Die Frühmortalität liegt bei über 15%.
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