Acne conglobata infantum
Definition
Die Acne conglobata infantum ist eine seltene, aber besonders schwer verlaufende Form der Akne im Kindesalter (Acne infantum). Sie ist durch Knotenbildung und abszedierende Fistelgänge gekennzeichnet und erfordert häufig eine Abklärung von endokrinologischen Störungen.
Klinik
Typische klinische Merkmale umfassen Papeln, Pusteln, Knoten und abszedierende Fistelgänge. Diese führen oft zu erheblichen Entzündungen und konsekutiv zur Narbenbildung. Die Erkrankung ist in der Regel auf das Gesicht beschränkt.
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf dem klinischen Bild und wird durch den mikrobiologischen Nachweis von Propionibacterium acnes gestützt.
Die labormedizinische Analyse sollten die Bestimmung von Gesamt- und freiem Testosteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA und DHEAS), LH und FSH umfassen, um hormonelle Störungen auszuschließen.
Differentialdiagnose
Wichtige Differentialdiagnosen sind Pyodermie und Pannikulitis, die ähnliche klinische Merkmale aufweisen können.
Therapie
Zur lokalen Behandlung können Benzoylperoxid in niedriger Konzentration (1–2 %), Adapalen oder Azelainsäure verwendet werden. Tief entzündliche Effloreszenzen können auch lokal oder intraläsional mit Glukokortikoiden behandelt werden.
Bei stark entzündlichen Komponenten kommen systemische Antibiotika wie Erythromycin zum Einsatz. In therapieresistenten Fällen kann eine systemische Behandlung mit Isotretinoin erwogen werden. Bei der Behandlung mit Isotretinoin ist die gleichzeitige Gabe von Tetracyclinen zu vermeiden.
Quellen
- altmeyers.org - Acne conglobata infantum, abgerufen am 17.09.2024
- Nenoff et al., Acne conglobata infantum – erfolgreiche Behandlung mit Isotretinoin per os, Aktuelle Dermatologie 2010