Pemolin
Synonyme: (RS)-2-Amino-5-phenyl-1,3-oxazol-4-on, Phenylisohydantoin, Phenoxazol
Englisch: pemoline, phenoxazole
Definition
Pemolin ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) im Kindesalters zugelassen war.
Chemie
Der Schmelzpunkt von Pemolin liegt ungefähr bei 256 - 257 °C. Es ist bei Zimmertemperatur fest. Pemolin ist praktisch unlöslich in Wasser, aber löslich in heißem Ethanol. Es verfügt über eine molare Masse von 176,17 g·mol-1. Die Summenformel von Pemolin lautet C9H8N2O2.
Das Arzneimittel gehört zu den Oxazolidinonen und ähnelt in seinen Eigenschaften Methylphenidat.
Pharmakologie
Wirkung
Der genaue Wirkmechanismus ist zwar nicht bekannt, es handelt sich jedoch um einen selektiven Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Die Konzentration des betreffenden Neurotransmitters im synaptischen Spalt wird dadurch erhöht. Die Wirkung des Medikaments setzt jedoch erst 4 bis 6 Wochen nach der ersten Einnahme ein. Vorteile von Pemolin sind das fehlende oder schwache Rebound-Phänomen, sowie die geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zu Methylphenidat.
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
Bei der Behandlung mit Pemolin kam es vermehrt zu erhöhten Leberenzymwerten mit erhöhter Hepatotoxizität, wodurch es zu einer Verordnungsbeschränkung kam. Nachdem es jedoch bei einigen Patienten zu einem akuten Leberversagen kam, wurde die Substanz 2006 vom Markt genommen.