(Weitergeleitet von Ösophagusspasmus)
Synonym: DÖSP
Englisch: Diffuse esophageal spasm (DES)
Der diffuse Ösophagusspasmus ist eine Motilitätsstörung des Ösophagus mit Hyperkontraktilität und ungerichteter (diffuser) Kontraktionswellenausbreitung.
Die Genese des Ösophagusspasmus ist unbekannt (idiopathischer Ösophagusspasmus). Psychische Einflussfaktoren sind bei spontan auftretenden Spasmen nicht auszuschließen (psychogener Ösophagusspasmus).
Der diffuse Ösophagusspasmus kann lange Zeit beschwerdefrei bleiben (asymptomatische Verlaufsform). Bei Beeinträchtigungen des Schluckaktes durch Einklemmung des Speisebolus während der Ösophaguspassage kommt es zur Ausprägung einer typischen dysphagischen Symptomatik mit:
Die Möglichkeit des Nachweises einer ösophagealen Kontraktionsstörung bieten folgende Verfahren:
Aufgrund der uncharakteritischen Symptomatik sollte eine organische Ursache zunächst ausgeschlossen werden. Wichtig hierzu sind:
Zudem ist der diffuse Ösophagusspasmus vom Nussknackerösophagus als rein hyperkontraktiler Motilitätsstörrung bei erhaltener Peristaltik abzugrenzen.
Eine Spasmolyse der Ösophagusmuskulatur kann medikamentös durch antipropulsiv wirkende Substanzen (z.B. Loperamid) oder Calcium-Antagonisten (z.B. Nifedipin) erreicht werden.
Endoskopisch kann mittels Botulinumtoxin- Injektion ein gutes Langzeitergebnis erzielt werden. Bei therapieresistenten Spasmen bietet sich als Ultima ratio die Möglichkeit einer operativen Durchtrennung der Ösophagusmuskulatur (Myotomie).
siehe hierzu auch: Schluckakt, Ösophagus
Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin
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