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Klebsiella pneumoniae

nach dem deutschen Bakteriologen Edwin Klebs (1834–1913)
Synonyme: Bacterium pneumoniae Friedländer, Friedländer-Bakterium
Englisch: Klebsiella pneumoniae

1. Definition

Klebsiella pneumoniae ist ein humanpathogenes, gramnegatives Stäbchenbakterium der Gattung Klebsiella, das unter anderem Pneumonien auslösen kann.

2. Eigenschaften und Morphologie

Klebsiella pneumoniae ist ein stabförmiges Bakterium, das keine Sporen ausbildet. Da es keine Geißeln besitzt ist es unbeweglich, Fimbrien hingegen sind vorhanden.

Charakteristisch ist eine sehr dicke Kapsel, was zu einer typischen, dicken Schleimschicht in der Kultur (also z.B. auf der Agarplatte) führt. Unter aeroben Bedingungen ist ein üppiges, schnelles Wachstum zu beobachten.

3. Verbreitung

Klebsiella pneumoniae kommt praktisch ubiquitär vor, unter anderem auch in der menschlichen Darmflora.

4. Formen

Man unterscheidet verschiedene Formen (Subspezies) des Bakteriums:

5. Nachweis und Differenzierung

Der Nachweis des Bakteriums erfolgt in der Regel durch eine Bakterienkultur - entweder auf festen Selektivnährböden (z.B. MacConkey-Agar) oder in Flüssigkultur.

Klebsiella pneumoniae kann durch folgende Techniken gegen andere, ähnliche Bakterien (z.B. Enterobacter) abgegrenzt werden:

6. Pathogenität

Klebsiella pneumoniae ist fakultativ pathogen, das bedeutet, es kann unter bestimmten Umständen Krankheiten auslösen. Besonders häufig löst Klebsiella pneumoniae Nosokomialinfektionen aus. Hierbei sind etwa 10 % der Fälle Klebsiella pneumoniae zuzuschreiben. Häufig von Klebsiella pneumoniae ausgelöste Erkrankungen sind:

Weitere, seltenere Erkrankungen, die durch Klebsiella pneumoniae verursacht werden, sind:

7. Resistenz

Die weltweit zunehmende Resistenz von Klebsiella pneumoniae ist v.a. durch Plasmid-kodierte ESBL und Carbapenemasen (z.B. KPCs) induziert. Die höchste Prävalenz findet sich in Osteuropa und Asien sowie bei nosokomialen Isolaten.

Die Prävalenz von Resistenzen gegen Fluorchinolone sowie von ESBL-Stämmen beträgt in Deutschland ca. 17 %. Die Resistenzrate gegeben Meropenem liegt bei 1-2 %. Ungefähr 6 % aller Stämme zeigen eine kombinierte Resistenz gegenüber Chinolonen, Cephalosporinen der 3. Generation und Aminoglykosiden, in Europa liegt der Duchschnitt bei 20,5 % (Stand 2020).

8. Therapie

Die Behandlung einer Infektion mit Klebsiella pneumoniae erfolgt durch die Gabe von Antibiotika. Klebsiellen sind natürlicherweise resistent gegenüber Penicillin G und Ampicillin, die Wirksamkeit von Nitrofurantoin variiert. Dazu kommen meist noch weitere, erworbene Resistenzen, sodass ein Antibiogramm angefertigt werden sollte. Die höchste In-vitro-Aktivität weisen Tigecyclin, Polymyxine (z.B. Colistin) und Ceftazidim-Avibactam auf.

Bei Resistenz gegenüber drei von vier (3MRGN) bzw. vier von vier (4MRGN) antibiotischen Leitsubstanzen erfolgt die Therapie entsprechend den aktuellen Leitlinien für multiresistente gramnegative Erreger.

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