Clarithromycin
Handelsnamen: Biaxin® (D), Clamycin® (CH), Claromycin® (CH), Klacid® (D, A, CH), Klaciped® (CH), Mavid® (D) und als Generikum (D, A, CH); Kombinationspräparat ZacPac® (D)
Synonyme: 6-O-Methylerythromycin, Clarithromycinum
Englisch: clarithromycine
Definition
Clarithromycin ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Makrolidantibiotika. Er wird bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt.
Antibakterielle Aktivität
Clarithromycin hat verglichen mit Erythromycin und Roxithromycin eine verbesserte Aktivität im grampositiven Bereich, wirkt aber auch gegen einige atypische Erreger und gramnegative Erreger. Der Wirkstoff kann u.a. gegen folgende Bakterien eingesetzt werden:
- Staphylococcus aureus
- Streptococcus pyogenes
- Streptococcus pneumoniae
- Haemophilus influenzae
- Haemophilus parainfluenzae
- Moraxella catarrhalis
- Mycoplasma pneumoniae
- Ureaplasma urealyticum
- Chlamydia pneumoniae
- Legionellen
- Mycobacterium avium
- Mycobacterium intracellulare
- Listerien
- Bordetella pertussis
- Campylobacter
- Shigellen
Im Zweifelsfall ist jedoch die Resistenzprüfung ausschlaggebend.
Helicobacter pylori ist teilweise gegen Clarithromycin resistent.[1]
Anwendungsgebiete
Die häufigste Anwendung findet Clarithromycin bei Infektionen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde). Dazu gehören unter anderem:
Aber auch Infektionen der Haut oder von Wunden können mit Clarithromycin behandelt werden, z.B.:
- Impetigo contagiosa (Eiterflechte)
- Furunkel
- Follikulitis
- Abszesse
- Wundinfektionen
Neben diesen typischen Anwendungsgebieten wird es eingesetzt, wenn das auslösende Bakterium eine Resistenz gegen ein anderes Antibiotikum aufweist oder der Patient eine Unverträglichkeit zeigt. In Kombination mit anderen Wirkstoffen wird Clarithromycin bei der Therapie von Magengeschwüren und Duodenalulcera eingesetzt. Bei AIDS-Patienten wird es wegen seiner guten Wirksamkeit gegen Mycobakterien zur Prophylaxe angewendet.
Nebenwirkungen
- QT-Zeit-Verlängerung
Wechselwirkungen
Clarithromycin, so wie Erythromycin und Telithromycin dürfen nicht gleichzeitig mit Statinen z.B. (Simvastatin, Atorvastatin u.v.a.) verabreicht werden. Solche Kombinationen können wegen unvorhersehbarer pharmakokinetischer Interaktionen (CYP-3A4-Hemmung) zu häufigeren Hospitalisationen und sogar zu erhöhter Mortalität führen.
Quellen
- ↑ Nicht abschließende Liste von multiresistenten bakteriellen Krankheitserregern (Stand 2021). RKI Stand 15.01.2021, abgerufen 07.03.2023