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Os hyoideum (Veterinärmedizin)

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Synonyme: Zungenbein, Apparatus hyoideus

1. Definition

Das Os hyoideum oder auch Zungenbein ist ein komplex aufgebauter Knochen der zum Gesichtsschädel (Viszerokranium) gezählt wird. Es ist bei allen Haussäugetieren ausgebildet und unterscheidet sich in sowohl in der Form als auch in der Ausdehnung deutlich vom Zungenbein des Menschen.

2. Embryologie

Das Os hyoideum gehört wie die Mandibula zum Viszeralskelett und geht aus Teilen des zweiten und dritten Kiemenbogens hervor.

3. Anatomie

Das Zungenbein besteht aus mehreren miteinander verbundenen, stabförmigen Elementen und liegt zwischen den Unterkierferästen (Rami mandibulae). Der Knochen ist rostral mit dem Zungengrund (Radix linguae) sowie kaudal mit dem Kehlkopf (Larynx) verbunden und fügt sich schädelwärts an das Schläfenbein (Os temporale) an.

Da das Os hyoideum äußerst komplex uns mehrteilig aufgebaut ist, bilden die zwischen Zunge und Kehlkopf eingeschobenen sowie die seitlich der Zunge gelegenen Anteile das Hyoid im engeren Sinne. Im Gegensatz dazu unterscheidet man die schädelwärts befindlichen Teile, die als Aufhängeapparat bezeichnet werden.

3.1. Hyoid

Das Hyoid im engeren Sinne entspricht dem Zungenbein des Menschen und besteht wie bei diesem aus folgenden drei Teilen:

  • dem Zungenbeinkörper (Corpus ossis hyoidei bzw. Basihyoideum),
  • dem paarigen und kaudal gerichteten Kehlkopfhorn (Thyreohyoideum bzw. Cornu majus des Menschen) und
  • dem auf beiden Seiten der Zunge aufwärts gerichteten Zungenhorn (Ceratohyoideum bzw. Cornu minus des Menschen), dem sich der Aufhängeapparat schädelwärts anschließt.

Das Basihyoideum bildet das Querstück des Zungenbeins und mit seinem median nach kranial gerichteten Zungenfortsatz (Processus lingualis). Dieser Fortsatz ist beim Wiederkäuer kurz, beim Pferd hingegen besonders lang ausgebildet und fehlt dem Fleischfresser und Schwein ganz.

Auf beiden Seiten zieht vom Basihyoideum ausgehend das Thyreohyoideum nach kaudal zum Schildknorpel (Cartilago thyreoidea) des Kehlkopfes mit dem es gelenkig in Verbindung steht. Beim Pferd und Wiederkäuer verwächst das Thyreohyoideum mit dem Basihyoideum, wohingegen es beim Schwein durch eine Synchondrose, beim Fleischfresser durch einen Spalt getrennt, verbunden ist.

Das paarig ausgebildete Ceratohyoideum ist ebenfalls durch einen Spalt vom Basihyoideum getrennt. Es ragt beiderseits des Zungengrundes aufwärts und dient der Befestigung des Aufhängeapparates, der das Zungenbein mit dem Schläfenbein verbindet. Diese Verbindung erfolgt beim Pferd und Wiederkäuer mit dem Processus styloideus, beim Fleischfresser mit dem Processus mastoideus des Petrosum und beim Schwein mit dem Processus nuchalis der Schläfenbeinschuppe.

3.2. Aufhängeapparat

Der Aufhängeapparat wird beim Menschen beiderseits durch das Ligamentum stylohyoideum repräsentiert. Beim Haussäugetier hingegen bildet der Aufhängeapparat jederseits ein dreigliedriges Skelettstück, das vom Os temporale ausgeht und nach distal zum Ceratohyoideum reicht. Es besteht aus:

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004
  • Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, Uwe Gille. Anatomie für die Tiermedizin. Georg Thieme Verlag, 2015.
  • König, Horst Erich, Hans-Georg Liebich. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Schattauer Verlag, 2014.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
Tierarzt | Tierärztin
Dr. Frank Antwerpes
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14.03.2019, 14:31
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