Kavernom: Unterschied zwischen den Versionen
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Kavernome können im Verlauf eine Größenprogredienz aufweisen und durch raumfordernde Wirkung symptomatisch werden. | |||
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Version vom 9. September 2020, 14:01 Uhr
Synonym: Cavernom, kavernöse Angiom, kavernöses Hämangiom
Englisch: cavernoma, cavernous hemangioma, cavernous angioma
Definition
Kavernome sind gutartige Gefäßmissbildungen, die prinzipiell in allen Geweben vorkommen können. Klinisch relevant sind insbesondere zerebrale und spinale Kavernome.
Einteilung
Kavernome können u.a. nach ihrer Lokalisation eingeteilt werden. Klinisch relevante Kavernome sind beispielsweise:
- Zerebrales Kavernom
- Spinales Kavernom
- orbitales Kavernom
- portales Kavernom der Leber
- Kavernom der Milz
- intraossäres Kavernom
Histologie
Es handelt sich um unterschiedlich große und unregelmäßig geformte sinusoidal erweiterte Gefäßräume, den Kavernen, die mit Endothel ausgekleidet sind. Diese Sinusoide grenzen entweder direkt oder bindegewebig getrennt aneinander. Anatomisch befinden sich die Kavernen gewissermaßen im Nebenschluss zu den Blutgefäßen.
Da ein Kavernom keine Kapsel besitzt, fehlt somit eine echte Abgrenzung der Läsion zum umgebenden Gewebe.
Pathophysiologie
Kavernome sind durch einen langsamen bis stagnierenden Blutfluss gekennzeichnet. Dies bedingt das häufige Auftreten von intraluminalen Thrombosen mit sekundärer Organisation und partieller Rekanalisation, sowie die Ausbildung von verdickten und verkalkten Gefäßwänden.
Weiterhin kommt es häufig zu intra- und extraläsionalen Mikro- oder Makroblutungen aus dem Kavernom, infolge welcher sich Hämosiderin und Cholesterinkristalle in- und außerhalb der Läsion ablagern.
Kavernome können im Verlauf eine Größenprogredienz aufweisen und durch raumfordernde Wirkung symptomatisch werden.
Symptome
Je nach Lokalisation können sich Kavernome klinisch unterschiedlich darstellen.
Diagnostik
- Computertomographie (CT): als primäre Bildgebung im Rahmen der Akut- und Notfalldiagnostik. Wird eingesetzt für den Nachweis von Verkalkungen und akuten Blutungen.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Die Diagnose wird am sichersten mit der Magnetresonanztomographie gestellt. Anhand dieser sind Aussagen über Morphologie, Lokalisation, Ausdehnung und raumfordernde Wirkung möglich.
- Angiographie: in seltenen Fällen kann durch indirekte Zeichen hierdurch auf ein Kavernom geschlossen werden.