Kavernom: Unterschied zwischen den Versionen
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Weiterhin kommt es häufig zu intra- und extraläsionalen [[Blutung|Mikroblutungen]] aus dem Kavernom, infolge welcher sich [[Hämosiderin]] und [[Cholesterin]]kristalle in- und außerhalb der Läsion ablagern. | |||
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* [[Computertomographie]] (CT): als primäre Bildgebung im Rahmen der Akut- und Notfalldiagnostik. Wird eingesetzt für den Nachweis von [[Verkalkung]]en und akuten Blutungen. | |||
* [[Magnetresonanztomografie]] (MRT): Die Diagnose wird am sichersten mit der Magnetresonanztomographie gestellt. Anhand dieser sind Aussagen über [[Morphologie]], [[Lokalisation]], Ausdehnung und [[Raumforderung|raumfordernde Wirkung]] möglich. | |||
* [[Angiographie]]: in seltenen Fällen kann durch indirekte Zeichen hierdurch auf ein Kavernom geschlossen werden. | |||
==Therapie== | |||
Die Behandlung des Kavernoms ist spezifisch für das [[Gewebe]] oder das [[Organ]], in dem es sich befindet. | |||
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Version vom 9. September 2020, 11:16 Uhr
Synonym: Cavernom, kavernöse Angiom, kavernöses Hämangiom
Englisch: cavernoma, cavernous hemangioma, cavernous angioma
Definition
Kavernome sind gutartige Gefäßmissbildungen, die prinzipiell in allen Geweben vorkommen können. Klinisch relevant sind insbesondere zerebrale und spinale Kavernome.
Einteilung
Kavernome können u.a. nach ihrer Lokalisation eingeteilt werden. Klinisch relevante Kavernome sind beispielsweise:
- Zerebrales Kavernom
- Spinales Kavernom
- orbitales Kavernom
- portales Kavernom der Leber
- Kavernom der Milz
- intraossäres Kavernom
Histologie
Es handelt sich um unterschiedlich große und unregelmäßig geformte sinusoidal erweiterte Gefäßräume, den Kavernen, die direkt oder bindegewebig getrennt aneinandergrenzen. Da ein Kavernom keine Kapsel besitzt, fehlt somit eine echte Abgrenzung der Läsion zum umgebenden Gewebe.
Pathophysiologie
Kavernome sind durch einen langsamen bis stagnierenden Blutfluss gekennzeichnet. Dies bedingt das häufige Auftreten von intraluminalen Thrombosen mit sekundärer Organisation und partieller Rekanalisation, sowie die Ausbildung von verdickten und verkalkten Gefäßwänden.
Weiterhin kommt es häufig zu intra- und extraläsionalen Mikroblutungen aus dem Kavernom, infolge welcher sich Hämosiderin und Cholesterinkristalle in- und außerhalb der Läsion ablagern.
Diagnostik
- Computertomographie (CT): als primäre Bildgebung im Rahmen der Akut- und Notfalldiagnostik. Wird eingesetzt für den Nachweis von Verkalkungen und akuten Blutungen.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Die Diagnose wird am sichersten mit der Magnetresonanztomographie gestellt. Anhand dieser sind Aussagen über Morphologie, Lokalisation, Ausdehnung und raumfordernde Wirkung möglich.
- Angiographie: in seltenen Fällen kann durch indirekte Zeichen hierdurch auf ein Kavernom geschlossen werden.