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Version vom 26. Juli 2017, 14:25 Uhr
Synonyme: Gewebethromboplastin, CD142
Englisch: tissue factor
Definition
Der Faktor III bzw. Gewebefaktor ist ein Glykoprotein aus der Gruppe der Gerinnungsfaktoren.
Biochemie
Der Gewebefaktor gehört zur Familie der Zytokinrezeptoren. Er besteht aus drei Domänen:
- Extrazelluläre Domäne: Sie ist aus 2 Fibronectin-Modulen zusammengesetzt und bindet durch Protein-Protein-Interaktion an aktiviertes Proconvertin (Faktor VIIa).
- Transmembrandomäne: Sie durchdringt die Zellmembran.
- Intrazelluläre Domäne: Sie ist 21 Aminosäuren lang und übernimmt die Signalübertragung in das Zellinnere.
Physiologie
Faktor III ist ein Membranrezeptor für aktiviertes Proconvertin (Faktor VIIa), der auf den Zellmembranen im subendothelialen Gewebe vorkommt. Hier wird der Rezeptor von Zellen exprimiert, die normalerweise nicht mit fließendem Blut in Verbindung stehen (Glatte Muskulatur, Fibroblasten). Im Gegensatz zu vielen anderen Faktoren der Blutgerinnung, die erst aktiviert werden müssen, ist der Gewebefaktor sofort biologisch wirksam.
Der Komplex aus Faktor III und Proconvertin katalysiert die Umwandlung des inaktiven Stuart-Prower-Faktors (Faktor X) in aktivierten Faktor Xa. Faktor Xa aktiviert wiederum die Umwandlung von Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin und leitet damit die Blutgerinnung ein. Darüber hinaus wird durch den III/VIIa-Komplex auch noch Faktor IX zu IXa aktiviert, was den so genannten Josso-Loop anstößt.
Pathophysiologie
Bei Entzündungsprozessen können auch Leukozyten und Endothelzellen den Gewebefaktor auf ihren Zellmembranen exprimieren, wenn sie in Kontakt mit TNF-alpha kommen.
Genetik
Der Genlokus des F3-Gens befindet sich auf Chromosom 1 (p22-p21).