Nodal (Protein)
1. Definition
Nodal, kurz für nodal growth differentiation factor, ist ein sezernierter Ligand, der zur TGF-β-Superfamilie gehört.
2. Hintergrund
Liganden der TGF-β-Superfamilie umfassen eine Vielzahl von Wachstums- und Differenzierungsfaktoren. Sie binden verschiedene TGF-β-Rezeptoren und aktivieren dadurch Transkriptionsfaktoren der SMAD-Familie.
3. Genetik
Das gleichnamige Gen liegt auf dem langen Arm des Chromosoms 10 (10q22.1).
4. Biochemie
Das 347 Aminosäuren umfassende Präproprotein wird proteolytisch prozessiert, um das funktionale Protein zu bilden.
5. Funktion
Nodal wurde ursprünglich im Bereich des Primitivstreifens von Mausembryonen entdeckt, insbesondere in der Struktur, die als Hensen-Knoten bekannt ist. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Mesoderms, der anterioren Musterbildung und der Ausbildung der Links-Rechts-Achse. Bei Chordatieren wird Nodal asymmetrisch auf der linken Körperseite exprimiert und ist entscheidend an der Etablierung der Links-Rechts-Asymmetrie während der Embryonalentwicklung beteiligt.
Beim Menschen ist die Nodalexpression überwiegend auf embryonale Gewebe wie den Trophoblasten und die sich entwickelnde Brustdrüse beschränkt.
6. Klinische Relevanz
Störungen im Nodal-Signalweg können zur Ausbildung eines Situs inversus führen. Darüber hinaus wird Nodal in zahlreichen Tumoren exprimiert.
7. Quellen
- Strizzi et al. Nodal expression and detection in cancer: experience and challenges. Cancer Res. 72(8):1915-20. 2012
- Katoh. Function of nodal cilia in left-right determination: Mechanical regulation in initiation of symmetry breaking. Biophys Physicobiol. 21(3):e210018. 2024