Zytokin-induzierte Killerzelle
Englisch: cytokine-induced killer cell
Definition
Zytokin-induzierte Killerzellen, kurz ZIK oder CIK, sind künstlich erzeugte Immunzellen, die Eigenschaften von T-Zellen und NK-Zellen besitzen (NKT-Zellen). Sie werden im Rahmen der Immunonkologie zur Behandlung von malignen Tumoren verwendet.
Eigenschaften
Reife Zytokin-induzierte Killerzellen sind CD3+ und CD56+. Sie unterscheiden sich signifikant von NK-Zellen und LAK-Zellen. ZIKs wirken zytotoxisch und sind in der Lage, auch Tumorzellen zu lysieren, die keinen MHC auf ihrer Zelloberfläche exprimieren. Die Grundlage dieser Fähigkeit ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise wird sie durch das Transmembranprotein NKG2D der ZIKs und entsprechende NKG2D-Liganden auf den Tumorzellen vermittelt.
Herstellung
Dıe Ausgangszellen für Zytokin-induzierte Killerzellen gewinnt man aus peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs), Knochenmark oder Nabelschnurblut. Es können prinzipiell autogene oder allogene Zellen verwendet werden. Die Zellen werden separiert und in einer Zellkultur nach einem bestimmten Protokoll mit Interleukin-1, Interleukin-2, Interferon-gamma und Anti-CD3-Antikörpern induziert. Diese Zytokine stimulieren die Proliferation der Zellen und ihre Maturation zu Zytokin-induzierten Killerzellen. Nach abgeschlossener Reifung werden die Zellen dem Patienten infundiert.
Anwendung
Zytokin-induzierte Killerzellen wurden zurzeit (2022) experimentell in zahlreichen Phase-I und Phase-II-Studien bei verschiedenen Tumoren eingesetzt, u.a. beim Mammakarzinom, Nierenkarzinom, Lungenkarzinom und hämatologischen Tumoren. Die Therapie mit ZIKs kann bei vertretbaren Nebenwirkungen zu einer vollständigen Remission der Tumoren führen und die weitere Metastasierung signifikant reduzieren.