Zystitis (Kaninchen)
Synonym: Harnblasenentzündung
Englisch: cystitis
Definition
Unter der Zystitis des Kaninchens versteht man eine Entzündung der Harnblase.
Vorkommen
Kaninchen leiden verhältnismäßig häufig an Zystitiden.
Ätiologie
Zystitiden sind hauptsächlich infektiös bedingt (Bakterien) oder entstehen sekundär infolge von Konkrementen. Deutlich seltener ist eine dilatierte Harnblase oder eine hohe Restharnmenge ursächlich für die Entstehung einer Zystitis.
Pathogenese
Unabhängig vom Auslöser kommt es zu einer Reizung der Schleimhaut und infolge dessen zu entzündlichen Prozessen, die neben der Harnblase auch auf die Harnröhre übergreifen können.
Klinik
Die meisten Tiere leiden an Strangurie (schmerzhafter Harnabsatz), Pollakisurie (gesteigerte Harnabsatzfrequenz), Inkontinenz und urinverschmutzem Anogenitalbereich. Infolge dessen entwickelt sich eine Dermatitis, es kommt zu Apathie, Inappetenz und Hämaturie.
Differenzialdiagnosen
- neurologische Erkrankung
- Erkrankungen des Genitaltrakts (v.a. bei weiblichen unkastrierten Kaninchen)
- Urolithiasis
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose ergibt sich aus der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Mithilfe von Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen inkl. Zystozentese und anschließender Harnuntersuchung (Zytologie, Harnteststreifen, Mikrobiologie) kann die Diagnose gesichert werden.
Therapie
Neben einer Analgesie (Metamizol 65 mg/kgKG p.o. 3 bis 4x täglich) sind Infusionen und eine Antibiose (gemäß Antibiogramm, z.B. Enrofloxacin 5 bis 10 mg/kgKG p.o. 2x täglich) einzuleiten.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- Müller K (Hrsg.). 2017. MemoVet. HeimtierSkills. 1. Auflage, Stuttgart: Schattauer Verlag GmbH. DOI: 10.1055/b-005-148996
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