Melisse

• Terpene, vor allem β-Caryophyllen, Germacren-D und Ursolsäure.
• Ätherische Öle: Vor allem Citral und Citronellal wirken beruhigend sowohl auf das ZNS als auch auf die Muskulatur des Magen-Darm-Trakts.
• Gerbstoffe, vor allem Rosmarinsäure: Sie beruhigen den Magen-Darm-Trakt.
• Flavonoide: Vor allem Luteolin, Quercetin, Apigenin und Kaempferol sollen sich günstig auf den Serotoninspiegel im Gehirn auswirken. Im Magen-Darm-Trakt hemmen Flavonoide die Entwicklung von Entzündungen.

Melisse kann beim Menschen in verschiedenen Darreichungsformen angewendet werden, die sich in Wirksamkeit und Verträglichkeit deutlich unterscheiden können, z.B. als

• Ätherische Öle
• Tee
• Trockenextrakt als Filmtabletten
• Pulver
• Flüssigextrakt
• Tinktur

Zubereitungen aus Melissen werden traditionell zur Erleichterung leichter Beschwerden bei mentalem Stress sowie zur Unterstützung des Schlafs angewendet. Ein hochdosierter Trockenextrakt in Kombination mit Baldrian zeigte in placebokontrollierten klinischen Studien Wirksamkeit bei Schlafstörungen ohne Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit oder Konzentration, also ohne Hangover.

Melisse gilt als sehr verträglich. Das allergische Potential von Melisse wird als gering eingeschätzt. Da Melisse möglicherweise die Aktivität der Schilddrüse beeinträchtigt, sollten bei einer Hypothyreose ggf. die Schilddrüsenwerte kontrolliert werden.

Zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine Studiendaten vor.

Kombinationspräparate, die neben Melisse Johanniskraut enthalten, sind bei HIV-Patienten aufgrund der Wechselwirkung zwischen Johanniskraut und Proteaseinhibitoren bzw. NNRTIs kontraindiziert.

• EMA - Melissa folium, abgerufen am 30.03.2023