Englisch: zinc finger
Als Zinkfingerproteine bezeichnet man eine Klasse von Proteinen, die eine sog. Zinkfingerdomäne besitzen. Hier sind ein oder mehrere Zinkionen koordinativ an das Protein gebunden, was eine fingerförmige Schleifenbildung der Polypeptidkette verursacht. Die Domäne interagiert spezifisch mit DNA oder RNA.
Alle Zinkfingerproteine haben mindestens eine Zinkfingerdomäne, die sich um ein zentrales Zinkion faltet. Da sie hauptsächlich an DNA bindet, agieren viele Zinkfingerproteine als Transkriptionsfaktoren. Sie spielen aber auch eine Rolle als Rezeptorproteine (z.B. als Steroidrezeptoren).
Die Zinkfingerdomäne besteht immer aus einer Konsensussequenz, die je nach Art der Domäne variieren kann. Die Schleife des Proteins kann dabei unterschiedlich ausgeprägt sein. Man unterscheidet daher verschiedene Faltungsformen:
In der Biotechnologie bzw. der medizinischen Forschung werden künstlich erzeugte Zinkfingernukleasen, die spezifische DNA-Sequenzen binden und schneiden, für die zielgerichtete Manipulation von Genomen verwendet. Diese Proteingruppe hat auch das Potential zur Verwendung in der Medizin, etwa bei der Behandlung von Hämophilie und HIV bzw. AIDS. [1][2]
Künstliche Zinkfinger-Transkriptionsfaktoren werden ebenfalls für die Verwendung in der Gentherapie erforscht. Ein Beispiel für mögliche Anwendungen ist die Behandlung von Karzinomen über die Manipulation der Genexpression von Protoonkogenen.[3] Zinkfingerprotein-Inhibitoren werden ebenfalls für die Behandlung von AIDS erforscht. [4]
Tags: Gentherapie, Zink, Zinkfinger
Fachgebiete: Gentechnik, Molekulargenetik, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. März 2020 um 15:55 Uhr bearbeitet.
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