Zervixschwangerschaft
Synonyme: Gebärmutterhalsschwangerschaft, Zervixgravidität, Zervikalgravidität
Definition
Die Zervixschwangerschaft ist eine seltene Form der ektopen Schwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle im Gebärmutterhals (Cervix uteri) einnistet.
Epidemiologie
Die Inzidenz wird mit ca. 1:10.000 Schwangerschaften angegeben.
Ursachen
Frühere intrauterine Operationen, Entzündungen in der Beckenregion, die Verwendung von Intrauterinpessaren sowie die Einnahme von Diethylstilbestrol sind Risikofaktoren für eine Zervixschwangerschaft.
Symptome
Das klinische Bild einer Zervixschwangerschaft kann variieren. Folgende Symptome sind möglich:
- Übelkeit und Erbrechen
- erhöhter Harndrang
- schmerzhafte Blasenentleerung
- Schmerzen im Unterbauch
- vaginale Blutung
Diagnostik
Eine Verdachtsdiagnose kann anhand der Anamnese und durch das Abtasten des Unterbauches formuliert werden. Bei der sequenziellen HCG-Bestimmung (Beta-HCG-Ratio) fällt ein zu niedriger Anstieg des HCG-Werts auf. Bildgebende Verfahren wie der transvaginale Ultraschall (TVUS) können das Vorliegen einer Zervixschwangerschaft bestätigen. Es gelten folgende Diagnosekriterien:
- leeres Cavum uteri bei tonnenförmiger Cervix uteri
- Gestationssack im Cervix uteri
- positives Sliding Sign
Therapie
In der Regel muss eine Zervixschwangerschaft abgebrochen werden. Bei asymptomatischen Zervixschwangerschaften kann eine konservative Therapie mit Folsäureantagonisten oder Kaliumchlorid erfolgen. Bei einem symptomatischen Verlauf wird eine chirurgisch-medikamentöse Therapie empfohlen. Liegt eine fortgeschrittene Schwangerschaft vor, kann es zu Blutungen kommen, weshalb eine Hysterektomie erforderlich sein kann.
Aufgrund der sehr geringen Fallzahl gibt es bisher (2023) noch keine ausgearbeiteten, wissenschaftlich fundierten Leitlinien.
Quellen
- MedLexi. Zervixgravidität, abgerufen am 14.08.2023
- Jäger et al. Management der symptomatischen Zervixschwangerschaft: Ein Fallbericht. Geburtshilfe Frauenheilkd 66. 2006
um diese Funktion zu nutzen.