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Wurzelkaries

(Weitergeleitet von Zahnhalskaries)

Synonyme: Zahnhalskaries, Zementkaries, "Alterskaries"

1. Definition

Bei der Wurzelkaries handelt es sich um eine Kariesform, die den Zement und das Dentin der Zahnwurzel befällt.

2. Hintergrund

Eine Wurzelkaries entsteht in der Regel durch freiliegende Wurzeloberflächen ("Zahnhälse") - meist im Rahmen einer Parodontitis und im höheren Lebensalter. Sie kann aber auch - vor allem bei stark vernächlässigter Zahnhygiene - aus der Fortleitung einer Karies der Zahnkrone entstehen.

Gefördert wird eine Wurzelkaries auch durch falsches oder zu festes Zähneputzen, das zu einer Freilegung der Zahnhälse und zu einer Zerstörung der Wurzeloberfläche führt.

3. Ätiologie

Das Dentin der Zahnwurzel ist physiologisch von Wurzelzement bedeckt. Der Zement stellt einen gewissen Schutz vor der Demineralisation des Dentins dar. Ist die Zementschicht beschädigt, liegt das Dentin ungeschützt frei und kann leichter durch Mikroorganismen angegriffen werden.

4. Diagnostik

Eine supragingivale Wurzelkaries ist meist leicht erkennbar und äußert sich als oberflächliche, weiche und meist verfärbte Zerstörung von Wurzelzement und Dentin im Bereich der frei liegenden Zahnhälse.

5. Therapie

Eine oberflächliche, initiale Wurzelkaries kann durch Anwendung lokaler Fluorid- und Chlorhexidinpräparate, die in regelmäßigen Abständen auf die betroffenen Bereiche aufgebracht werden, zum Stillstand gebracht werden. Aktive Läsionen ohne Substanzverluste sollten zuvor am Defekt orientiert ausgeschliffen und anschließend poliert werden. Ist der Defekt unzugänglich, kann vorbereitend eine Odontoplastik oder Kronenverlängerung notwendig sein.

Im Falle einer fortgeschrittenen Wurzelkaries sind restaurative Maßnahmen angezeigt. Eine Defektdeckung kann relativ unkompliziert mit Füllungen aus Glasionomerzement oder anderen fluoridfreisetzenden Materialien erreicht werden. Sie sind aber vom ästhetischen Standpunkt aus - vor allem im Frontzahnbereich - häufig unbefriedigend.

Ästhetisch anspruchsvollere Lösungen lassen sich mit Kompositen in Kombination mit Dentinadhäsiven erzielen. Grundvoraussetzung für ein gutes und dauerhaftes Ergebnis ist allerdings eine absolute Trockenlegung, die mit Kofferdam in der häufig anspruchsvollen klinischen Situation nur schwer zu erreichen ist.

6. Prophylaxe

Die Prophylaxe ist trotz intensiver Mundhygiene relativ schwierig. Neben dem umsichtigen Zähneputzen mit fluorhaltigen, nicht-abrasiven Zahnpasten ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung zu empfehlen. Alle 3-6 Monate sollten hochdosierte Fluorid- oder Chlorhexidin-Lacke auf die frei liegenden Wurzeloberflächen aufgetragen werden.

Stichworte: Karies, Zahn, Zahnwurzel
Fachgebiete: Zahnmedizin

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Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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08.04.2024, 16:44
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