Professionelle Zahnreinigung
Abkürzung: PZR
Definition
Als professionelle Zahnreinigung, kurz PZR, wird die Entfernung harter und weicher Zahnbeläge (Zahnstein und Plaque) bezeichnet - insbesondere an Stellen, die für den Patienten schwer oder nicht erreichbar sind. Sie wird durch den Zahnarzt, eine Prophylaxeassistentin oder eine Dentalhygienikerin durchgeführt. Es kommen dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Instrumente und Materialien zum Einsatz.
Ablauf
In der Regel erfolgt vor der Professionellen Zahnreinigung zunächst eine umfassende Befunderhebung der Mundhöhle und eine Beurteilung des aktuellen Standes der Mundhygiene. Dafür stehen verschiedene Indizes zur Verfügung, die eine Beurteilung der Mundgesundheit und -hygiene, insbesondere auch den Vergleich von Sitzung zu Sitzung, ermöglichen. Häufig kommen API (Modifizierter Approximalraum-Plaque-Index nach Lange et al.), SBI (Sulkus-Blutungs-Index) und PBI (Papillen-Blutungs-Index) zur Anwendung. Zur Beurteilung der parodontalen Situation gibt es den PSI (Parodontalen Screening-Index).
Wenn bei der Untersuchung entsprechende Mängel festgestellt werden, kann eine (erneute) Instruktion über die Anwendung der im Handel erhältlichen Hilfsmittel zur Verbesserung der Mundhygiene erfolgen.
Die eigentliche Entfernung der Beläge erfolgt nun entweder mit einem Ultraschall-Gerät (z.B. Cavitron®) oder mit unterschiedlichen Handinstrumenten welche als Scaler (für supragingivale Beläge) und Küretten (für subgingivale Beläge) bezeichnet werden. In vielen Zahnarztpraxen kommen auch Pulver-Wasserstrahl-Geräte (z.B. AIR-FLOW®) zum Einsatz.
Im Anschluss werden die Zahnoberflächen mittels einer leicht abrasiven Polierpaste, welche mit mit rotierenden Bürstchen oder speziellen Prophylaxe-Polierkelchen aufgebracht wird, poliert. Die so entstehenden, glatten Oberflächen sollen das erneute Anlagern von Plaque erschweren. Die verbliebenen Reste der Polierpaste werden mit Zahnseide aus den Zahnzwischenräumen entfernt. Als Letztes erfolgt die Fluoridierung, für die sich ein relativ hochdosiertes lackartiges Präparat bewährt hat (z.B. Duraphat®).
Zeitaufwand
Der Zeitaufwand der für die Durchführung einer PZR zu veranschlagen ist, hängt naturgemäß von der angewandten Technik, der Situation im Patientenmund, der Erfahrung des Behandlers, aber auch von dessen Gründlichkeit ab. In der Regel sollte für einen Erwachsenen mindestens eine Stunde eingeplant werden.
Kosten
Ebenso wie beim Zeitaufwand, sind auch bei der Preisgestaltung große individuelle Unterschiede zu finden. Da die PZR nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird und somit eine vom Patienten selbst zu tragende Eigenleistung ist, fehlt hier eine einheitliche Regelung. Teilweise sind Preise ab 30 € bis hin zu 150 € zu finden. Einige private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die PZR.
Häufigkeit
Bei niedrigem Parodontitis- und Kariesrisiko wird die PZR im jährlichen bzw. halbjährlichen Turnus der Individualprophylaxe empfohlen. Sind jedoch ungünstige Mundhygienezustände erkennbar, neigt der Patient zu vermehrter Anlagerung von Zahnstein oder ist das Karies- und Parodontitisrisiko erhöht, so sind unter Umständen kürzere Zeitintervalle sinnvoll.
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