Winterling
Synonym: Eranthis hyemalis
Englisch: winter aconite
Definition
Der Winterling ist eine Giftpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Merkmale
Es handelt sich um eine ausdauernde, 5-15 cm große Pflanze mit knolligem Wurzelstock. Die 5-7-teiligen Blätter sind langgestielt und erscheinen nach der Blüte. Die Blüte hat gelbe Kronblätter und sitzt einzeln. Sie ist von grünen, quirlig angeordneten, handförmig geteilten Hochblättern umgeben. Aus der Blüte gehen 6-7 braune Balgfrüchte hervor. Die Blütezeit liegt von Februar bis April. Standort ist Südeuropa. Es handelt sich um eine teilweise verwilderte Zierpflanze.
Inhaltsstoffe
Es sind alle Pflanzenteile durch die Inhaltsstoffe giftig, insbesondere die Wurzel. Im folgenden werden die wichtigsten Inhaltsstoffe angegeben:
- Herzglykoside: einigen Quellen zufolge Substanzen aus der Gruppe der Bufadienolide sowie Khellinin
- Eranthin A und B
Toxikologie
Der Winterling ist eine stark giftige Pflanze. Nach peroraler Aufnahme kann es zu einer Intoxikation mit folgenden Symptomen kommen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Koliken
- Bradykardie
- Herzrhythmusstörungen
- Sehstörungen
- Atemnot
- Tod durch Kollaps bzw. Asystolie
Therapie der Vergiftung
Im Vordergrund stehen resorptionsvermindernde Maßnahmen: Künstliches Erbrechen, Gabe von Aktivkohle (Dos.: 10 g) und Natriumsulfat. Gegebenenfalls ist ein Herzschrittmacher anzulegen. Die Kaliumwerte sind zu überwachen und bei Mangel zu substituieren. Bei ventrikulären Extrasystolen kann auf Lidocain zurückgegriffen werden. Gegen starke Bradykardie kann Atropin appliziert werden.