Vorasidenib
Handelsnamen: Voranigo®
Englisch: vorasidenib
Definition
Vorasidenib ist ein oral verfügbarer, selektiver Inhibitor der mutierten Isoformen der Isocitratdehydrogenase 1 (IDH1) und 2 (IDH2). Das Medikament wird als Chemotherapeutikum zur Behandlung von Gliomen mit IDH-Mutation eingesetzt.
Wirkmechanismus
IDH1- und IDH2-Mutationen führen zur Produktion des Onkometaboliten 2-Hydroxyglutarat (2-HG), der epigenetische Veränderungen und die Tumorprogression fördert. Vorasidenib hemmt die Aktivität der mutierten IDH-Enzyme, senkt den 2-HG-Spiegel und wirkt so wachstumshemmend auf IDH-mutierte Tumorzellen.
Dieser Wirkmechanismus ähnelt dem von Ivosidenib, das allerdings nur die IDH1 blockiert.
Indikation
Vorasidenib ist zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten und pädiatrischen Patienten ab 12 Jahren mit IDH1- oder IDH2-mutiertem, niedriggradigem (WHO-Grad 2) Astrozytom oder Oligodendrogliom nach operativer Resektion.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen umfassen Erhöhungen der Transaminasen (ALT/AST), Fatigue und Kopfschmerzen. Schwere Nebenwirkungen sind selten, eine regelmäßige Laborkontrolle ist empfohlen.
Zulassung
Vorasidenib ist seit August 2024 in den USA zugelassen. Die Zulassung basiert auf der Phase-3-Studie INDIGO, in der Vorasidenib das progressionsfreie Überleben gegenüber Placebo signifikant verlängerte (27,7 Monate vs. 11,1 Monate). Im September 2025 erteilte die EMA Vorasidenib die Marktzulassung als Monotherapie bei diffusen Grad 2 Gliomen mit IDH-Mutation.
Literatur
- Mellinghoff IK et al. Vorasidenib in IDH1- or IDH2-Mutant Low-Grade Glioma. N Engl J Med. 2023;389:1592–1603. DOI: 10.1056/NEJMoa2304194