Vesikuläres Stomatitis-Virus
Definition
Vesikuläres Stomatitis-Virus, kurz VSV, ist ein Überbegriff für Virusarten der Gattung Vesiculovirus (Familie Rhabdoviridae). Es ist die Ursache der Stomatitis vesicularis.
Taxonomie
Als vesikuläres Stomatitis-Virus werden u.a. folgende Arten zusammengefasst:
Veterinärmedizin
VSV verursacht Erkrankungen bei Rindern, Pferden, Schweinen und einigen wild lebenden Säugetieren. Bei den Tieren führt die Infektion zur starken Blasenbildung und zu Geschwüren am Maul, an den Zitzen und Klauen. Somit kann sie klinisch nicht von der Maul- und Klauenseuche unterschieden werden. Epidemien treten meist saisonal auf und sind vermutlich durch Insekten als Vektoren verursacht. Außerdem kommt eine direkte Tier-zu-Tier-Übertragung vor, wobei das Virus intakte Haut nicht penetrieren kann.
siehe Hauptartikel: Stomatitis vesicularis (Pferd)
Humanmedizin
Eine Übertragung auf den Menschen erfolgt durch direkten Kontakt zu erkrankten Tieren und gelgentlich nach Laborkontakt. Beim Menschen kommt es zu einer Konjunktivitis und anschließend zu einem akuten, grippeähnlichen Krankheitsbild mit Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, retrobulbären Schmerzen, Myalgien, substernalen Schmerzen, Abgeschlagenheit, Pharyngitis und Lymphadenitis. Des Weiteren können kleine Bläschen an der Wangenschleimhaut oder an den Fingern auftreten. Sehr selten kommt es zu einer Enzephalitis. Die Erkrankung verläuft innerhalb von 3-6 Tagen selbstlimitierend. Subklinische Infektionen kommen ebenfalls vor. Die Diagnostik erfolgt mittels Nachweis eines Titeranstiegs Komplement-bindender oder neutralisierender Antikörper.
Pharmakologie
Beim Ebolaimpfstoff VSV-ZEBOV (Ervebo®), der während des Ebola-Ausbruch (2018-2020) in Ostkongo eingesetzt wurde, wird ein genetisch verändertes Vesikuläres-Stomatitis-Virus genutzt. Die Nebenwirkungen des Lebendimpfstoffes können dem beschriebenen Krankheitsbild entsprechen.
um diese Funktion zu nutzen.