Verschlucken
Definition
Verschlucken beschreibt ein ausbleibendes, frustranes oder fehlgelaufenes Schlucken, durch das Fremdkörper, Speichel oder Nahrungsbrei in den Kehlkopf oder in die unteren Atemwege gelangen.
Nomenklatur
In der medizinischen Fachsprache wird statt "Verschlucken" der Begriff Aspiration verwendet, der darüber hinaus die ungewollte Einatmung von Fremdkörpern umfasst.
Pathophysiologie
Beim Verschlucken kommt es zu einem unzureichenden Verschluss des Kehldeckels (Epiglottis), der normalerweise den Kehlkopfeingang (Aditus laryngis) verschließt und dafür sorgt, dass der Nahrungsbrei am Kehlkopf vorbei in den Ösophagus geleitet wird.
Klinik
Verschlucken kann akzidentell auftreten, aber auch das Symptom neuromuskulärer Störungen sein, die das Schlucken oder den Würgereflex beeinträchtigen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel eine Vagusparese, eine Parkinson-Erkrankung, eine amyotrope Lateralsklerose oder eine Schädigung des Nucleus ambiguus.
Durch das Verschlucken von Fremdkörpern kann es zu einer Verlegung der Atemwege kommen. In diesem Fall ist ein sofortiges Handeln notwendig. Als Erstmaßnahme kommt das Anwenden des Heimlich-Griffes in Frage. Gelingt es nicht den Fremdkörper zu entfernen, ist eine Koniotomie bzw. Notfalltracheotomie erforderlich.
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