Vagusparese
Definition
Unter einer Vagusparese versteht man einen teilweisen oder vollständigen Ausfall der motorischen Anteile des Nervus vagus (10. Hirnnerv). Sie gehört zu den Hirnnervenparesen.
Einteilung
- zentrale Vagusparese: betrifft die Hirnnervenkerne in der Medulla oblongata
- periphere Vagusparese: Schädigung im Verlauf des Nerven
- unilaterale Vagusparese: eine Seite betroffen
- bilaterale Vagusparese: beide Seiten betroffen
Klinik
Die einseitige Läsion des Nervus vagus macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
- Gaumensegellähmung: ipsilaterales Herabhängen des Gaumensegels
- Kulissenphänomen: Abweichen der Rachenhinterwand zur gesunden Seite
- Verschlucken durch fehlenden Verschluss der Epiglottis
- einseitig herabgesetzer Würgereflex
- Phonationsstörungen ("a" erschwert)
- Recurrensparese: Heiserkeit und schwache Stimme
Vegetative Funktionen sind bei einseitiger Läsion des Nerven in der Regel nicht beeinträchtigt.
Bei beidseitiger Lähmung kann es zu Schluckstörungen und - bei akutem Eintreten - zu schwerer Atemnot kommen. Zusätzlich kann die parasympathische Innervation des Herzens sowie des Gastrointestinaltrakts gestört sein, was diverse Fehlfunktionen nach sich zieht.
Fachgebiete:
Neurologie
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