Vergiftungswahn
Definition
Der Vergiftungswahn gehört zu den inhaltlichen Denkstörungen. Betroffene vermuten ohne rational nachvollziehbaren Anlass in Lebensmitteln oder Getränken beigemischte schädliche oder unappetitliche Substanzen, wie z.B. Gifte, Drogen, Medikamente, Urin oder Kot.
Klinik
Meist tritt ein Vergiftungswahn im Rahmen einer Schizophrenie auf und führt entweder zur kompletten Getränke-und Nahrungsverweigerung oder die Betroffenen akzepieren ausschließlich original verpackte, ungeöffnete Getränke oder Nahrungsmittel. Erfahrungsgemäß kommt häufiger vor, dass sich der Vergiftungswahn auf Getränke, als auf Nahrungsmittel bezieht. Oftmals ist es unvermeidbar, die Betroffenen in psychiatrischen Kliniken i.v. künstlich zu ernähren - dafür werden die Patienten zugleich 5-Punkt fixiert, da die Infusion vom Patienten ansonsten sofort wieder entfernt werden würde. Diese Art der Zwangsbehandlung ist nur per richterlichem Beschluss, wegen akuter Selbstgefährdung, oder über eine Verfügung des zuständigen Betreuers durchführbar. Meist steckt hinter einem Vergiftungswahn eine ganze Palette weiterer psychiatrischer Symptome, wie z.B. das Stimmenhören, ein massiver Beeinträchtigungswahn und Ich-Störungen im Rahmen einer paranoiden Schizophrenie.
Therapie
Ein Vergiftungswahn wird - wie andere Symptome der Schizophrenie - mit hochpotenten Neuroleptika behandelt. Die antipsychotische Wirkung tritt etwa nach 1-3 Wochen ein, bei Clozapin kann der Behandlungserfolg allerdings auch bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen.
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