Ureaplasma
von lateinisch: urea - Harnstoff; altgriechisch: πλάσμα ("plásma") - das Geformte
Definition
Ureaplasmen sind eine Gattung von Bakterien aus der Familie Mycoplasmataceae. Sie unterscheiden sich von den Mykoplasmen in ihrer Fähigkeit zur Lyse von Harnstoff.
Rolle als Krankheitserreger
Eine humanpathogene Relevanz spielen Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum. Sie können während der Passage durch einen kolonisierten Geburtskanal von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Sexuelle Kontakte sind jedoch der häufigste Übertragungsweg.
Ureaplasmen sind vermutlich für viele der Chlamydien- und Gonokokken-negativen Urethritiden verantwortlich. Bei Frauen können sie zudem chronische Miktionsbeschwerden verursachen. Ureaplasmen kommen in der männlichen Harnhöre häufig vor, ohne dass sie Beschwerden verursachen. Entweder sind nur bestimmte Serovare pathogen oder es sind weitere prädisponierende Faktoren notwendig, damit sich eine symptomatische Infektion entwickelt. Möglicherweise führt auch nur der Erstkontakt mit Ureaplasmen zur Erkrankung.
Weiterhin werden Ureaplasmen mit einer Epididymitis und einer Neugeborenenpneumonie in Verbindung gebracht. Bei akuter Pyelonephritis, Prostatitis und Pelvic inflammatory disease spielen sie vermutlich keine Rolle. Bei Immunschwäche können sie auch eine septische Arthritis auslösen. Unklar ist der Zusammenhang zu Harnsteinen, bronchopulmonaler Dysplasie und Chorioamnionitis.
Therapie
Bei Ureaplasma-Infektionen gelten Makrolide und Doxycyclin als Mittel der Wahl. Resistenzen gegen Makrolide, Doxycyclin, Chinolone und Chloramphenicol sind beschrieben.
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