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Bronchopulmonale Dysplasie

Abkürzung: BPD

1. Definition

Unter einer bronchopulmonalen Dysplasie, kurz BPD, versteht man eine Erkrankung der Lunge des Frühgeborenen und des Neugeborenen, die häufig durch eine Beatmungstherapie, ein RDS oder ein Mekoniumaspirationssyndrom hervorgerufen wird. Sie ist definiert als zusätzlicher Sauerstoffbedarf, der über die Neugeborenenperiode hinaus geht.

2. Epidemiologie

Zwanzig bis dreißig Prozent der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000g sind von einer bronchopulmonalen Dysplasie betroffen. Bei einem Geburtsgewicht zwischen 1.000g und 1.500g liegt die Wahrscheinlichkeit für eine bronchopulmonale Dysplasie bei zehn Prozent.

3. Ätiopathogenese

Es wird vermutet, dass die bronchopulmonale Dysplasie durch eine Unreife des Lungengewebes, durch inflammatorische Prozesse, Barotraumen bei Beatmungstherapie und durch die Toxizität von Sauerstoff bedingt ist.

Im Rahmen der Erkrankung kommt es zu einer Rarefizierung der Gefäße und zu einer Überblähung der Lunge. Einzelne Areale der Lunge werden narbig umgewandelt.

4. Klinik

Im Frühstadium zeigen die betroffenen Kinder Tachypnoe, Nasenflügeln, thorakale und juguläre Einziehungen. Die Kinder stöhnen und ihr Sauerstoffbedarf ist erhöht.

Spätfolgen der bronchopulmonalen Dysplasie sind ein hyperreagibles Bronchialsystem mit rezidiverenden Atemwegsinfekten und der möglichen Entwicklung eines Asthma bronchiale. In schweren Fällen entwickelt sich ein Cor pulmonale.

5. Diagnostik

Wichtig sind die Klinik, sowie die Anfertigung eines Röntgenthorax. Begleitende Infektionen sollten ausgeschlossen werden.

6. Therapie

Basistherapie sind die großzügige Sauerstoffsubstitution, eine Flüssigkeitsrestriktion, die Gabe von Diuretika, sowie eine hochkalorische Ernährung. Möglich ist ebenfalls die Gabe eines Bronchodilatators und bei vital bedrohlichen Fällen von systemischen Glukokortikoiden.

Die BPD erfüllt die Kriterien zur RSV-Immunisierung.

7. Prognose

Die Prognose ist vom Schweregrad abhängig. Bei insuffizienter Sauerstoffsubstitution droht eine pulmonalarterielle Hypertonie. Auch wenn bereits Monate vergangen sind, ist immer noch die Entwicklung eines Cor pulmonale möglich. Aber auch eine Heilung kann noch nach Monaten beobachtet werden.

Stichworte: Frühgeborenes, Lunge
Fachgebiete: Kinderheilkunde

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02.07.2016, 14:34
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