Mekoniumaspirationssyndrom
Synonym: MAS
Englisch: meconium aspiration syndrome
Definition
Als Mekoniumsaspirationssyndrom bezeichnet man eine durch Einatmung (Inspiration) von mekoniumhaltiger Amnionflüssigkeit bedingte schwere Atemnot des Neugeborenen.
Ätiolopathogenese
Die vorgeburtliche Abgabe von Mekonium erfolgt unter hypoxischen Stresssituationen des ungeborenen Kindes. Kommt es vor oder unter der Geburt zur Fruchtwasseraspiration, dringt das Mekonium in die Lungen ein und verursacht durch eine Verdickung der alveolokapillären Austauschfläche schwere Ventilationsstörungen. Unter Auswaschung des Surfactant und entzündlicher Komplikation (Aspirationspneumonie) kommt es zur Atelektasenbildung bei gleichzeitigem Auftreten obstruktionsbedingter überblähter Lungenareale (Lungenemphysem).
Klinik
Klinisch imponiert das Mekoniumaspirationssyndrom durch eine schwere Dyspnoe mit Zyanose (Asphyxie), Muskelhypotonie und fakultativer Schocksymptomatik.
Diagnostik
Die orientierende Diagnostik erfolgt anhand des Befundbildes und dem Nachweis von Mekoniumrückständen an Haut und Schleimhäuten. Zur Abschätzung des Schweregrades und der Verlaufskontrolle dient die Röntgen-Thorax-Untersuchung.
Therapie
Das MAS gilt als akut lebensbedrohlicher und potentiell reanimationspflichtiger Notfall. Nach initialem Absaugen der oberen Atemwege ist eine endotracheale Intubation mit tiefem Absaugen und anschließender Maschinenbeatmung unter intensivmedizinischer Überwachung indiziert. Darüberhinaus kann eine Surfactantsubstitution erwogen werden.
siehe auch: Atemnotsyndrom des Neugeborenen