Triquetrumfraktur
Englisch: triquetral fracture
Definition
Eine Triquetrumfraktur ist ein Knochenbruch (Fraktur) des Os triquetrum der Handwurzel.
Hintergrund
Triquetrumfrakturen sind nach den Skaphoidfrakturen mit etwa 14% die zweithäufigsten knöchernen Verletzungen der Handwurzel.
Diagnostik
- Klinische Untersuchung:
- Inspektion: Schwellung
- Motorik: Bewegungseinschränkung, Bewegungsschmerz
- Palpation: dorsoulnarer Druckschmerz über dem Handgelenk
- Durchblutung und Sensibilität prüfen
- Bildgebung
- Handgelenk in 2 Ebenen (dorsopalmar, seitlich)
- ggf. zusätzlich schräge Röntgenaufnahmen (Semipronation, Semisupination)
- bei negativem Röntgenbefund ggf. CT oder MRT
Einteilung
Man unterscheidet 2 Bruchformen:
- Frakturen der dorsalen Kortikalis (Kortikalisfraktur bzw. Chipfraktur)
- Frakturen des Knochenkörpers (Korpusfrakturen)
Chipfrakturen
Bei Chipfrakturen handelt sich um kleinere knöcherne Absprengungen (Chips) der dorsalen Fläche des Triquetrums. Sie entstehen häufig durch einen Sturz auf die dorsal gestreckte Hand in Ulnarabduktion. Dabei wird der Processus styloideus der Ulna oder das Os hamatum in das Triquetrum gestaucht.
Korpusfrakturen
Korpusfrakturen sind seltener als Chipfrakturen. Der Verletzungsmechanismus entspricht grundsätzlich dem der Chipfraktur. Die Diagnosestellung wird durch die meist fehlende Dislokation und die Überlagerung durch andere Handwurzelknochen in den Standardprojektionen erschwert.
Therapie
Die Behandlung von Chipfrakturen des Os triquetrum erfolgt meist konservativ durch Ruhigstellung mithilfe einer Unterarmschiene bis zur Schmerzfreiheit. Nicht-dislozierte Korpusfrakturen kann man konservativ durch Ruhigstellung über 4 bis 6 Wochen behandeln. Dislozierte Frakturen müssen in der Regel durch offene Reposition und Osteosynthese chirurgisch therapiert werden.
Prognose
Die Prognose ist im Allgemeinen gut. Bei Chipfrakturen besteht auch bei fehlender Einheilung kleinerer Fragmente meist Beschwerdefreiheit. Größere Fragmente können bei persistierenden Schmerzen eine sekundäre Exzision notwendig machen. Nicht-dislozierte Korpusfrakturen haben meist ebenfalls ein günstiges Outcome. Pseudarthrosen oder Knochennekrosen sind aufgrund der guten Vaskularisierung des Os triquetrum selten.
Anhaltende Beschwerden nach knöcherner Ausheilung können auf eine Verletzung des triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC) hinweisen.
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