Thymulin

Thymulin ist ein Nonapeptid, das im Thymus von zwei Epithelzelltypen produziert wird. Seine biologische Aktivität ist abhängig von der Bindung an Zink. Thymulin spielt eine Rolle bei der Differenzierung von Thymozyten und zeigt immunmodulatorische Eigenschaften.

Thymulin wurde erstmals im Jahr 1977 vom französischen Immunologen Jean-François Bach beschreiben.

Die Peptidsequenz lautet Glu-Ala-Lys-Ser-Gln-Gly-Gly-Ser-Asn. Das Oligopeptid besteht somit aus 9 Aminosäuren. Für seine biologische Aktivität wird eine Zinkbindung benötigt, die durch Prolactin stimuliert wird.

Thymulin beeinflusst die Proliferation und Differenzierung von Thymozyten und induziert die Expression von T-Zell-Differenzierungsmarkern. Darüber hinaus reguliert es die Aktivität von weiteren Immunzellen wie B-Zellen und NK-Zellen und moduliert die Sekretion verschiedener Zytokine.

Zusätzlich zeigt Thymulin neuroendokrine Aktivitäten. Es interagiert wechselseitig mit dem Thymusepithel und der Hypothalamus-Hypophysen-Achse, wodurch der zirkulierende Thymulinspiegel einem zirkadianen Rhythmus folgt und nachts Höchstwerte erreicht. Es wird zudem eine positive Korrelation zwischen dem ACTH- und dem Thymulin-Plasmaspiegel vermutet.

In höheren Dosen zeigt ein Thymulin-Peptidanalogon (PAT) schmerzlindernde und besonders im Zentralnervensystem entzündungshemmende sowie neuroprotektive Eigenschaften. Des Weiteren wird ein Zusammenhang zwischen Thymulin und Anorexia nervosa sowie verschiedenen Lungenerkrankungen diskutiert.

• wikipedia (EN) - Thymulin, zuletzt abgerufen am 09.01.2024
• Thymulin, a zinc-dependent hormone, zuletzt abgerufen am 09.01.2024
• Santos et al. Immunomodulatory role of thymulin in lung diseases. Expert Opinion on Therapeutic Targets. 14(2): 131-141. 2010
• Safieh-Garabedian et al. Targeting inflammatory components in neuropathic pain: The analgesic effect of thymulin related peptide. Neuroscience Letters. 702: 61-65. 2019