Thalamusinfarkt
Englisch: thalamic infarct, thalamic infarction
Definition
Ein Thalamusinfarkt ist ein Hirninfarkt im Bereich des Thalamus.
Epidemiologie
Isolierte Thalamusinfarkte machen ca. 3-4 % aller Hirninfarkte aus.
Ätiopathogenese
Ein Thalamusinfarkt entsteht meist durch eine Thrombembolie bei zugrundeliegender Atherosklerose im Bereich der Karotisbifurkation, der Arteria cerebri media oder der Arteria basilaris. Je nach okkludiertem Gefäß unterscheidet man zwischen:
- anteriorem Thalamusinfarkt (tuberothalamische Arterien aus der Arteria communicans anterior)
- paramedianer Thalamusinfarkt (paramediane Arterien aus dem P1-Segment der Arteria cerebri posterior)
- inferolateraler Thalamusinfarkt (Ramus thalamogeniculatus aus dem P2-Segment der Arteria cerebri posterior)
- posteriorer Thalamusinfarkt (Rami choroidei posteriores aus dem P2-Segment der Arteria cerebri posterior)
Klinik
Je nach betroffenem Versorgungsgebiet unterscheiden sich die Symptome:
- anterior: kognitive Störungen, Verhaltensstörungen, Gedächtnisstörungen, Akalkulie, Sprachstörungen, Hemineglect, Chronotaraxis
- paramedian: Bewusstseinsstörungen, Aphasie, Hemineglect, Ophthalmoplegien
- inferolateral: sensomotorische Störungen, Déjerine-Roussy-Syndrom (Thalamusschmerzsyndrom)
- posterior: sensomotorische Störungen, Gesichtsfeldausfälle
siehe auch: Thalamussyndrom
Fachgebiete:
Neurologie
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