Akalkulie
Synonyme: Rechenschwäche, Zahlenschwäche
Englisch: Acalculia
Definition
Als Akalkulie wird eine erworbene Schwäche in Bezug auf Zahlen (Mathematik, Geld) bezeichnet. Die sonstige Intelligenz ist uneingeschränkt erhalten (Herdsymptom). Eine wichtige Differentialdiagnose stellt die bei Kindern häufig vorkommende Dyskalkulie dar.
Formen
Nach Henschen und Berger wird zwischen einer primären und einer sekundären Akalkulie unterschieden.
- Primäre Akalkulie: diese tritt nach Schädigung (z.B. Insult) des sprachdominanten Cortex auf. Die primäre Akalkulie ist eher selten.
- Sekundäre Akalkulie: Sie stellt die häufigere Form dar und kommt aufgrund von Leistungsminderung des Gehirns zu Stande (Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Aphasien, starke Perserverationsneigung)
Ursachen
Akalkulie wird mit Läsionen des Temporallappens (speziell des Gyrus angularis) in Verbindung gebracht. Sie tritt meist im Rahmen des Gerstmann-Syndroms gemeinsam mit andren Symptomen so wie Agraphie, Rechts-Links-Schwäche und Finger-Fuß-Zehenagnosie auf.
Symptome
- Beeinträchtigung des Zahlenverständnisses, der Zahlenverarbeitung und der Anordnung von Zahlen
- Beeinträchtigung des Lesens und Schreibens von Zahlen
- Beeinträchtigung des mündlichen oder schriftlichen Rechnens und des Verarbeitens von Rechenzeichen
Differentialdiagnosen
- Demenz
- Dyskalkulie
- Vorbeireden
- Zahlenanalphabetismus
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin, Psychologie
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