Agrafie
Synonym: Agraphie
Englisch: agraphia
Definition
Agrafie ist eine neurologische Störung, die zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust der Schreibfähigkeit führt, ohne dass der Intellekt und die motorischen Voraussetzungen zum Schreiben beeinträchtigt sind. Sie tritt in der Regel zusammen mit einer Aphasie auf, kann aber auch - als reine Agrafie - isoliert vorliegen.
Ursachen
Agrafien entstehen durch Erkrankungen des ZNS. Mögliche Ursachen sind Hirninfarkte, Hirnblutungen, Schädel-Hirn-Traumen und Demenz (z.B. Alzheimer-Demenz). Da beim Schreiben eine Vielzahl unterschiedlicher Hirnregionen beteiligt sind, zeigen die zugrundeliegenden Veränderungen eine sehr variable Topografie. Die genaue Art der Agrafie hängt von der geschädigten Hirnregion ab.
Vier besonders wichtige Hirnregionen für die Schreibfähigkeit sind:
- im linken Frontalhirn der Gyrus frontalis medius und der Sulcus frontalis superior
- das linke obere Parietallappen mit dem Lobulus parietalis inferior und dem Sulcus intraparietalis
- der primäre Motorcortex
- der somatosensorische Cortex
Einteilung
Agrafien lassen sich in zentrale und periphere Agrafien einteilen.
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