Synonym: 2-Aminoethansulfonsäure, β-Aminoethansulfonsäure
Die Aminosulfonsäure Taurin ist ein Cystein-Derivat, das sowohl physiologisch als auch supplementär von Bedeutung ist.
Die von der IUPAC empfohlene Bezeichnung 2-Aminoethansulfonsäure setzt sich zusammen aus dem Grundgerüst aus zwei C-Atomen ("Ethan"), an dessen einem Ende ein Sulfonsäurerest (-SO2-OH) hängt. Am anderen Ende, also am zweiten C-Atom hängt eine Aminogruppe (-NH2), daher "2-Amino".
Taurin kann vom Körper selbst synthetisiert werden und muss daher nicht zugeführt werden. Es entsteht in mehreren Schritten durch Oxidation von Cystein unter Verbrauch von Sauerstoff und NAD+.
Die in Hepatozyten aus Cholesterin synthetisierten primären Gallensäuren müssen zur besseren Wasserlöslichkeit konjugiert werden. Dazu werden ihre aktivierten Säuregruppen über eine Carbonsäureamidbindung entweder mit der Aminocarbonsäure Glycin oder mit der Aminosulfonsäure Taurin verknüpft. Die entstehenden konjugierten Gallensalze heißen dementsprechend Glycocholsäure und Taurocholsäure.
Taurin befindet sich unter anderem in Sportler- und Energygetränken. Man vermutet, dass die Substanz die Entwicklung des Nervensystems beeinflusst und als Neurotransmitter wirken kann. Bisher konnte jedoch keine klinische Studie eine positive Wirkung von Taurin als ergogene Substanz nachweisen.
Fachgebiete: Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 3. Juli 2017 um 20:59 Uhr bearbeitet.
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