Tasonermin
Synonym: Tasonerminum
Handelsname: Beromun®
Definition
Bei Tasonermin handelt es sich um den rekombinanten Tumornekrosefaktor alpha-1a (TNFα-1a), der als Immunmodulator zur Therapie von nicht-resezierbaren Weichteilsarkomen eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Tasonermin hemmt die Tumorzellproliferation und wirkt zytotoxisch. Darüberhinaus hemmt Tasonermin spezielle Adhäsionsmoleküle (Integrin avb3) auf der Oberfläche von Endothelzellen des Tumors. Dies führt schließlich zur Apoptose dieser Endothelzellen und somit zur Tumornekrose.
Indikation
Tasonermin wird in Kombination mit Melphalan zur Therapie von nicht-resezierbaren Weichteilsarkomen der Extremitäten angewendet. Es kann als neoadjuvantes Chemotherapeutikum zur Vorbereitung der Tumorentfernung eingesetzt werden, um eine Amputation zu vermeiden bzw. zu verzögern oder zur palliativen Behandlung.
Darreichungsform
Tasonermin wird gemeinsam mit Melphalan per Infusion im Rahmen einer hyperthermen isolierten Extremitäten-Perfusion (ILP) verabreicht. Dabei wird die zu rettende Extremität operativ zeitweise vom Blutkreislauf entkoppelt.
Dosierung
- Obere Extremität: 3 mg Gesamtdosis zur ILP
- Untere Extremität: 4 mg Gesamtdosis zur ILP
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Sehr häufig vorkommenden Nebenwirkungen (in ≥ 1/10 Fällen) sind:
- Herzrhythmusstörungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Hepatotoxizität
- Hautreaktionen
- Fieber
- Schüttelfrost
- Abgeschlagenheit
Häufige Nebenwirkungen (in ≥ 1/100 und weniger als 1/10 Fällen) sind:
- Infektionen
- Wundinfektionen
- Leukozytopenie
- Thrombozytopenie
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Nervenschädigungen
- Venenthrombosen
- arterielle Thrombosen
- Schock
- Hypotonie
Gelegentlich (in ≥ 1/1.000 weniger als < 1/100 Fällen) steigt das Serumkreatinin an.
Wechselwirkungen
Tasonermin sollte nicht mit kardiotoxischen Arzneimitteln kombiniert werden, da eine Verstärkung der Kardiotoxizität möglich ist.