Suramin
Handelsnamen: Naginin®, Moranyl®, Antrypol®, Germanin®, Belganyl®, Naganol®
Englisch: Suramine
Definition
Suramin ist ein Antiprotozoikum, das man seit vielen Jahrzehnten zur Therapie von Erkrankungen einsetzt, die durch Trypanosomen verursacht werden, insbesondere bei der Schlafkrankheit.
Chemie
Es handelt sich bei dem Arzneimittel um einen Abkömmling des schon 1904 von Paul Ehrlich entwickelten Azofarbstoffs Trypanblau. Die chemische Summenformel lautet
- C51H40N6O23S6
Das Molekül enthält 8 Benzolringe, von denen 4 zu 2 Naphthalin-Paaren verschmolzen sind.
Bei Zimmertemperatur liegt die Substanz als weißes, gelbliches oder pinkfarbenes Pulver vor. In Wasser ist Suramin leicht löslich, in Ethanol dagegen schlecht. Suramin-Arzneimittel werden in der Regel in der Form von Natriumsalzen verwendet.
Geschichte
- 1916 wurde Suramin das erste Mal von den Chemikern Richard Kothe und Oskar Dressel unter dem Namen Bayer 205 synthetisiert
- weiter intensive Forschungsreihen (auch durch Tierversuche) zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Suramin unter der Leitung von Wilhelm Roehl
- Anfang der 1920er Jahre begann der Vertrieb von Suramin in Deutschland unter dem Handelsnamen Germanin
Anwendung
Suramin wirkt gegen eine große Bandbreite von Parasiten, insbesondere gegen Protozoen. Es zerstört allerdings auch normale Zellen, weswegen mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Es handelte sich um das erste wirksame Medikament gegen die Schlafkrankheit, die bis dahin bereits Millionen von Menschen das Leben gekostet hat. Weiterhin stellten Wissenschaftler eine Wirksamkeit von Suramin gegen die Onchozerkose fest.
Nebenwirkungen
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