Subfalzine Herniation
Englisch: subfalcine herniation, cingulate hernia, midline shift
Definition
Die subfalzine Herniation, kurz SFH, ist die häufigste Form der zerebralen Einklemmung. Sie tritt auf, wenn sich bei einer supratentoriellen Raumforderung eine Hemisphäre unter den unteren Rand der Falx cerebri schiebt und sich auf die kontralaterale Seite verlagert.
Ätiologie
Eine subfalzine Herniation entsteht meist durch eine einseitige Erkrankung des Frontal-, Parietal- oder Temporallappens. Ursächlich sind z.B. intrakranielle Blutungen, ein fokales Hirnödem oder ein Hirntumor.
Pathophysiologie
Bei der subfalzinen Herniation verschieben sich die Seitenventrikel immer weiter über die Mittellinie, bis das Foramen Monroi blockiert wird. Die Liquorzirkulationsstörung führt schließlich zum unilateralen obstruktiven Hydrozephalus in Form eines vergrößerten kontralateralen Seitenventrikels. Da der Abfluss der extrazellulären Flüssigkeit in die tiefen subependymalen Venen reduziert ist, sammelt sich die Flüssigkeit in der periventrikulären weißen Substanz an (Liquordiapedese). Dies wird in der Computertomographie (CT) als periventrikuläre Hypodensität mit verschwommenen Rändern des Seitenventrikels sichtbar.
Schreitet die subfalzine Herniation fort, können die Arteriae cerebri anteriores am unteren Rand der Falx eingeklemmt und verschlossen werden. Die Folge ist ein sekundärer Infarkt im Gyrus cinguli.
Diagnostik
Eine subfalzine Herniation kann in der CT oder Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostiziert werden. Zieht man eine gerade Linie in der axialen Ebene auf Höhe des Foramen Monroi, kann man den Abstand zwischen dieser Linie und dem verschobenen Septum pellucidum messen. Die Distanz von der Mittellinie ist hilfreich zum Monitoring im Rahmen der Verlaufskontrolle.
um diese Funktion zu nutzen.