Spineboard
Englisch: spinal board
Definition
Das Spineboard ist ein Hilfsmittel zur Rettung von Traumapatienten mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung. Es besteht meist aus Hartplastik und ist komplett röntgendurchlässig. Moderne Spineboards können, je nach Hersteller, bis zu 1.000 kg Gewicht tragen. Aufgrund seiner Schwimmfähigkeit wird es auch in der Wasserrettung eingesetzt, ähnlich einem Rettungsbrett.
Eine Sonderform ist der Combicarrier, der ein Kombinationsgerät aus Spineboard und Schaufeltrage ist.
Anwendung
Das Spineboard wird unter den Patienten geschoben oder dieser wird darauf gehoben. Der Patient kann mit mehreren Helfern achsengerecht gedreht werden, damit das Spineboard hinter seinem Rücken positioniert werden kann. Im Anschluss bringt man das Spineboard und den Patient wieder in Rückenlage. Danach muss er mit einem Kopffixierset und einem mehrteiligen Gurtsatz beziehungsweise mit einem Patientenfixiersystem ("Spinne") fixiert werden und ist zum Transport bereit.
Eine weitere Anwendung ist das schonende Retten aus PKW und LKW. Nach Entfernen des Autodaches wird das Board zwischen Patienten und Sitz geschoben und der Patient dann mit mehreren Helfern achsengerecht auf das Brett gezogen. Sobald der Patient in ganzer Länge auf dem Board liegt, wird dieses in die Horizontale gebracht und kann aus dem Fahrzeug gehoben werden. Auch bieten sich Spineboards wegen des sehr geringen Gewichts zur Rettung von Personen aus unwegsamem Gelände an.
Anwendung findet das Spineboard bei Rettungsdiensten und Feuerwehren sowie beim Technischen Hilfswerk (THW).
Entfernung
Zur Entfernung eines Spineboards werden die Lift-and-Slide-Technik oder das Logroll-Manöver durchgeführt.
Liegedauer
Die Liegedauer auf einem Spineboard sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Ab einer Liegedauer von etwa 30 Minuten können Schmerzen auftreten, die eine Wirbelsäulenverletzung vortäuschen und ggf. zu unnötigen Röntgenuntersuchungen führen. Zudem können Druckstellen bzw. -schäden entstehen. Prädispositionsstellen sind u.a. Hinterkopf, Steißbein und Fersen.[1] Bei längeren Transporten sollte man an eine Umlagerung denken – z.B. auf eine Vakuummatratze.[2]
Quellen
- ↑ Rettungsdienstausschuss Bayern – Spineboard. Empfehlung 03/03-2019
- ↑ Weißleder et al. Indikationen und essenzielle Techniken zur prähospitalen Immobilisation der Wirbelsäule. Notarzt. 34:326-334. 2018