Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie
Synonyme: Octreotid-Scan
Definition
Die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie, kurz SRS oder SSRS, ist ein bildgebendes Verfahren für den Nachweis von neuroendokrinen Tumoren (NET).
Geschichte
Die ersten Studien über die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie erfolgten Anfang der 1980er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die erste reale Untersuchung mit dieser Technik im Rahmen einer Tierversuchsreihe fand im Jahr 1990 statt.
Anwendung
Zentrales Anwendungsgebiet der Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie ist der medizinische Nachweis von gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NET). Durch die klassischen bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztomografie, Computertomografie, Endoskopie oder Sonografie ist diese Art der Raumforderungen nur sehr schlecht und unklar zu diagnostizieren. Der einzige neuroendokrine Tumor, der durch die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie nicht bzw. kaum sichtbar gemacht werden kann, ist das Insulinom der Betazellen des Pankreas. Manche Formen von Darmkrebs bilden Somatostatinrezeptoren und könnten dadurch mittels der SRS nachgewiesen werden. Da aber nur etwa die Hälfte aller kolorektalen Karzinome diese Rezeptortypen exprimieren, ist die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie für deren Diagnostik ungeeignet.
Funktionsprinzip
Für die Durchführung der Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie werden Radiopharmaka verwendet. Dabei müssen im Pharmakon ein starker Komplexbildner (wie zum Beispiel Diethylentriaminpentaessigsäure), sowie ein Somatostatin-Analogon (z.B. Octreotid) enthalten sein. Des Weiteren wird ein tendenziell eher kurzlebiges Radioisotop verwendet, um die für die Diagnostik notwendige Gammastrahlung zu erzeugen. Dabei kommen folgende Radioisotope in Frage:
- radioaktives Jod
- Indium
- Gallium
- 99mTc-Tektrotyd
Das Radiopharmakon wird dem Patienten i.v. injiziert. Dabei kommt es zu einer Akkumulation der radioaktiv markierten Teilchen in Geweben, in denen eine hohe Dichte an Somatostatinrezeptoren vorherrscht. Neben physiologischen Strukturen wie Hirnstamm, Hypothalamus und Großhirnrinde besitzen auch die vorgenannten Tumore bzw. deren Metastasen eine sehr hohe Rezeptordichte. Beim radioaktiven Zerfall des im Körper befindlichen Radioisotopes kommt es zur Aussendung von Gammastrahlung, die in regelmäßigen Abständen mittels einer Gammakamera registriert wird. Aus der aufgefangenen Strahlung wird ein Bild generiert, in dem die von den neuroendokrinen Tumoren befallenen Körperstellen identifiziert werden können.
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