Radiopharmakon
Synonyme: Radiopharmazeutikum, Tracer
Definition
Ein Radiopharmakon ist ein Arzneimittel, das in der Nuklearmedizin verwendet wird. Entwicklung und Herstellung von Radiopharmaka sind Domänen der Radiopharmazie.
siehe auch: Tracer
Hintergrund
Radiopharmaka können alleine aus einer radioaktiven Substanz bestehen, oder aus einem Carrier, an den die radioaktive Substanz gekoppelt ist. Die Kopplung an den Carrier dient der Anreicherung in der Zielstruktur zum Zwecke der besseren Erkennung und erfolgt nach dem Tracer-Prinzip. Radiopharmaka werden vor allem als Radiodiagnostika zum Nachweis von Erkrankungen verwendet, z.B. im Rahmen einer Szintigrafie, einer Positronenemissionstomografie (PET) oder einer SPECT.
Zudem werden vor allem an Carrier gekoppelte radioaktive Substanzen für die Therapie eingesetzt, da diese zielgenau an die zu behandelnde Struktur binden und somit fast ausschließlich nur dem zu behandelnden Gebiet schaden. Dabei handelt es sich meist um Beta-Strahler, deren Strahlung nur eine geringe Reichweite hat.
Anwendung
Radiopharmaka werden überwiegend intravenös verabreicht. Bei Komplikationen kann in wenigen Fällen auch eine orale oder inhalatorische Verabreichungsform gewählt werden. Radiopharmaka werden nur in kleinen Mengen verabreicht. Pharmakologische Effekte, die die zu untersuchenden Prozesse beeinflussen würden, bleiben dadurch aus. Die Verweildauer der Radiopharmaka im Körper ist meist nur kurz. Sie werden vorwiegend renal ausgeschieden.
Beispiele
Radiopharmaka ohne Carrier:
Radiopharmaka mit Carrier:
- 18F-Fluordesoxyglucose für onkologische Fragestellungen (FDG-PET)
- Ibritumomab-Tiuxetan bei malignen Lymphomen
um diese Funktion zu nutzen.