Sirtuin
Synonym: Sir2 like Proteine
Englisch: sirtuin
Definition
Sirtuine sind eine spezielle Gruppe von Enzymen, die zu den Histondeacetylasen gehören.
Hintergrund
Die Enzymgruppe der Sirtuine ist nach dem Gen Sir2 benannt, welches sich in der Bierhefe befindet. In dieser Hefeart konnten die ersten Sirtuine nachgewiesen werden. Das Gen reguliert die Menge des exprimierten Sirtuins. Die Abkürzung Sir2 steht für die englische Bezeichnung des Gens "silent mating type information regulation 2". Heute weiß man, dass Sirtuine in fast allen tierischen Lebewesen bzw. beim Menschen vorkommen. Bei Säugetieren unterscheidet man 7 Sirtuine:
Aufgaben
Sirtuine sind an einer ganzen Reihe von wichtigen Kontroll- und Regulationsprozessen beteiligt. Zu ihren Aufgaben gehören:
- Stimulation des Wachstums von Axonen
- Kontrolle der Mitose
- Apoptose
- Tumorsuppression
- Regulation des Zellstoffwechsels
- Regulation der Insulinsynthese
- Reduktion von oxidativem Stress in der Zelle
- Alterungsprozesse
- Regulation der Körpertemperatur
- Schutz der Telomere
- Schutz des Herzens vor Gewebeschäden durch freie Radikale
Durch ihre entscheidende Rolle in zahlreichen biochemischen Regulationsprozessen sind Sirtuine möglicherweise ein Ansatzpunkt vollkommen neuartiger Therapieansätze. Ihre stimulierende Wirkung auf das Wachstum von Neuronen bzw. Axonen könnte beispielsweise neue Behandlungsmöglichkeiten für neuromuskuläre Erkrankungen (Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose, etc.) liefern. Gleiches gilt für die Entstehung von Mutationen und damit die Onkologie. Eventuell kann durch die gezielte Beeinflussung der Sirtuine die Entstehung von Krebs frühzeitig unterbunden werden. Eine Verzögerung des Alterns oder gar eine deutliche Lebensverlängerung ist aber auch durch Sirtuine nicht zu erwarten. Entsprechende Tierversuche verliefen erfolglos.
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