Tumorsuppressor
Synonym: Tumorsuppressorprotein, Antionkogen
Englisch: tumor suppressor
Definition
Als Tumorsuppressoren werden Proteine verstanden, welche durch ihre Aktivität den Zellzyklus und damit die Proliferation einer Zelle kontrollieren. Zusätzlich können sie, bei Vorliegen irreparabler DNA-Schäden, die Zelle in die Apoptose schicken.
Hintergrund
Bei normalen Zellen führen Beschädigungen der DNA, die durch unterschiedliche Noxen ausgelöst werden, zum Stillstand der Proliferation bzw. des Zellzyklus und zum Absterben der Zelle durch Apoptose. Die Apoptose tritt dann ein, wenn die zellulären DNA-Reparatursysteme die Defekte nicht beseitigen können.
Eine wichtige Rolle hierbei spielen Proteine, die den Zellzyklus regulieren und als Tumorsuppressoren bzw. Antionkogene wirken. Als Beispiel:
Die Funktion der pRb besteht darin, die für den Übergang in die S-Phase des Zellzyklus benötigten Transkriptionsfaktoren zu binden und damit zu inaktivieren. Erst nach Phosphorylierung von pRb durch Cyclin-abhängige Kinasen werden diese Transkriptionsfaktoren wieder freigesetzt, wodurch der Zellzyklus weiterlaufen kann.
Die Funktion von p53 ist die Hemmung des Übergangs in die G1-Phase des Zellzyklus bei vorliegen einer DNA-Schädigungen. p53 wird als Antwort auf eine DNA-Schädigung vermehrt synthetisiert und phosphoryliert. Phosphoryliertes p53 kann an gewisse Sequenzen der DNA binden und so denn Zellzyklus arretieren. Zusätzlich kann p53, bei einem länger dauernden Arrest des Zellzyklus, die Zelle in die Apoptose schicken. Liegt kein DNA-Schaden vor, wird p53 nicht phosphoryliert und sofort degradiert.
Klinik
Mutationen von Tumorsuppressoren sind für viele Tumoren charakteristisch. Durch Mutationen dieser Faktoren entfallen wichtige Kontrollmechanismen für den Zellzyklus, was zu einer unkontrollierten Proliferation führen kann.
Als Beispiel:
- Tumore bei Xeroderma pigmentosum
- maligne Entartung bei der familiären adenomatösen Polyposis
um diese Funktion zu nutzen.