Synonym: Ptyalolithiasis
Englisch: sialolithiasis, salivary caliculi, salivary stones
Unter Sialolithiasis versteht man die Bildung von Konkrementen (Steinen) in einer der Kopfspeicheldrüsen. Sie werden auch als Sialolithen bezeichnet. In rund 70-90% der Fälle ist eine Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis), in 10-20% eine Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) betroffen. Die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) stellt etwa 1-5% der Fälle. Sehr selten kommen auch Steine in den kleinen Speicheldrüsen der Mund- und Rachenschleimhaut vor.
Speichelsteine können zu einer akuten Sialadenitis oder auch einem Abszess der betroffenen Speicheldrüse führen. Eine lang bestehenden Sialolithiasis kann zu einer chronischen Sialadenitis führen.
Anmerkung: Aufgrund des höheren Anteils anorganischer Substanzen sind Speichelsteine der Glandula submandibularis im Röntgenbild mit höherer Treffsicherheit nachzuweisen.
In der Regel ist zunächst eine konservative Therapie angezeigt bzw. Maßnahmen, die einen spontanen Steinabgang begünstigen können. War dies nicht erfolgreich, war in der Vergangenheit einzig die operative Entfernung der Speicheldrüse eine kurative Maßnahme. Mittlerweile hat sich die Technik der Speichelgangendoskopie (Sialendoskopie) in der Klinik etabliert. Hiermit lässt sich häufig unter Erhalt der Organfunktion der Stein auf minimal-invasivem Weg entfernen.
Bei Vorliegen einer akuten Sialadenitis werden zusätzlich Antibiotika verabreicht.
Operative Eingriffe an den Speicheldrüsen erfordern große Sorgfalt, da die Gefahr besteht, Hirnnerven (Nervus facialis, Nervus lingualis, Nervus hypoglossus) zu verletzen.
Tags: Konkrement, Speicheldrüse, Stein
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kieferchirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 23. September 2019 um 11:33 Uhr bearbeitet.
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