Sevelamer
Handelsnamen: Renagel®, Renvela®
Definition
Sevelamer ist ein Arzneistoff, der zu den Phosphatbindern zählt. Er wird wie andere Phosphatbinder bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Hyperphosphatämie eingesetzt. Als kalzium- und aluminiumfreier Phosphatbinder ist er vorteilhaft für Patienten, die eine Hyperkalzämie entwickeln können.
Chemie
Sevelamer ist ein hochvernetztes Polymer, das zahlreiche Aminogruppen enthält, die jeweils durch ein Kohlenstoffatom vom Polymer-Rückgrat getrennt sind. Der Arzneistoff liegt als Salz in zwei verschiedenen Formen vor:
Wirkmechanismus
Sevelamer bindet im Gastrointestinaltrakt Phosphat aus der Nahrung. Der gebundene Komplex wird dann mit dem Stuhl ausgeschieden.
Pharmakokinetik
Sevelamer wirkt nur lokal im Magen-Darm-Trakt und wird nicht in den Blutkreislauf aufgenommen.
Nebenwirkungen
Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall sind häufig.
Sevelamer bindet im Darm an positiv geladene Moleküle wie Gallensäuren und entzieht sie dem enterohepatischen Kreislauf. Dadurch kann die Resorption von fettlöslichen Vitaminen beeinträchtigt werden.
Sevelamerhydrochlorid kann das Auftreten einer metabolischen Azidose begünstigen.
Wechselwirkungen
Die Resorption gleichzeitig gegebener Medikamente, wie z.B. Ciprofloxacin, kann durch die Einnahme von Sevelamer vermindert werden.
Quellen
- Fachinfo Renvela, abgerufen am 18.1.2025